Grausamer Foltermord Chef der Pariser "Barbarenbande" muss lebenslang in Haft
Paris - Im Prozess um die Entführung und Ermordung eines jungen Juden ist der Anführer der selbsternannten "Bande der Barbaren" zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Pariser Gericht befand den 28-jährigen Youssouf Fofana der brutalen Tötung für schuldig.
Der Tod von Ilan Halimi erschütterte 2006 Frankreich und trieb Zehntausende Demonstranten auf die Straßen. Die Bande um Fofana hatte den damals 23-Jährigen über drei Wochen hinweg gefangengehalten und langsam zu Tode gefoltert. Halimi war noch auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, nachdem ihn seine Peiniger nackt, geschunden und entkräftet an Bahngleisen nördlich von Paris zurückgelassen hatten.
Fofana hatte während des Prozesses zugegeben, Halimi die tödlichen Schläge beigebracht zu haben. Die Bande hatte von Halimis Eltern 450.000 Euro Lösegeld verlangt. Von den 26 weiteren Angeklagten wurden zwei freigesprochen, die übrigen erhielten Haftstrafen zwischen sechs Monaten und 18 Jahren.
Der Prozess gegen die "Barbarenbande" hatte vor zweieinhalb Monaten begonnen und fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil zwei der Angeklagten zum Zeitpunkt der Tat noch minderjährig waren. Dazu zählte eine heute 21-Jährige, die das Opfer mit ihrer Verführungskunst in die Falle gelockt hatte. Sie muss für neun Jahre ins Gefängnis.