Großbritannien 18-Jähriger zu sieben Jahren Haft verurteilt

Ein Londoner Gericht hat einen Jugendlichen zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Die Justiz will damit offenbar demonstrieren, dass sie hart gegen die Krawallmacher vom letzten Sommer durchgreift. Weitere Urteile stehen noch aus.

London - Überfallen, verprügelt, ausgeraubt: Am Rande der Unruhen in Großbritannien im vergangenen Sommer ist ein 21 Jahre alter Student aus Malaysia attackiert worden, als er einer Frau helfen wollte. Ein Londoner Gericht verurteilte einen erst 18 Jahre alten Täter jetzt wegen schwerer Körperverletzung und Diebstahls zu sieben Jahren Haft.

Das Urteil werde hoffentlich andere Menschen zum Denken anregen, bevor sie ähnliche Taten begehen, sagte der Richter Witold Pawlak. Der Angeklagte hatte sich zuvor schuldig bekannt, sein Opfer im Osten Londons überfallen zu haben. Dabei brach er dem Studenten den Kiefer und klaute sein Fahrrad. Frühestens in 42 Monaten könnte er nun auf eine vorzeitige Entlassung auf Bewährung hoffen, sagte Pawlak. Das Urteil solle auch der Öffentlichkeit versichern, dass ein solches Verhalten in Großbritannien nicht toleriert werde.

Nach dem Angriff des 18-Jährigen sollen noch zwei weitere Männer auf den Malaysier losgegangen sein: Sie taten so, als wollten sie dem blutend auf dem Boden liegenden Studenten helfen. Stattdessen stahlen sie aber seinen Rucksack, in dem sich eine Spielekonsole und zehn Spiele befanden. Der Inhalt des Rucksacks hatte einen Wert von umgerechnet rund 600 Euro.

Von dem Übergriff machten die Männer ein Video und veröffentlichten es nach Angaben des "Guardian"  bei YouTube. Ein Gericht befand sie bereits für schuldig. Das Urteil gegen sie soll am kommenden Dienstag verkündet werden.

vks/AFP
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