Einbruch vor drei Jahren Diebstahl aus Grünem Gewölbe – Großteil der entwendeten Schmuckstücke gefunden

Juwelenzimmer im historischen Grünen Gewölbe in Dresden (Bild von 2020)
Foto: Sebastian Kahnert / dpaDer Staatsanwaltschaft Dresden ist zusammen mit der Soko Epaulette und dem LKA Sachsen ein Coup gelungen: Sie haben in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember in Berlin einen erheblichen Teil des beim Einbruch in das Grüne Gewölbe entwendeten Diebesgutes sichergestellt. Das teilten die Behörden am Samstag mit . Demnach handelt es sich um 31 Einzelteile, darunter auch mehrere vollständig erscheinende Stücke, wie der Hutschmuck und der Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens aus der Brillantgarnitur.
Einbrecher hatten im November 2019 Juwelen im Millionenwert aus dem historischen Grünen Gewölbe in Dresden entwendet: 21 mit mehr als 4300 Diamanten und Brillanten besetzte Schmuckstücke, die einst den sächsischen Herrschern gehört haben. Von dem Schmuck fehlte bislang jede Spur. Wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitteilte, ist die Kunstsammlung auch jetzt nicht vollständig wieder aufgetaucht. Es fehlten etwa die bei dem Diebstahl beschädigte Epaulette mit dem »Sächsischen Weißen« und die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste.
Die sichergestellten Gegenstände seien nun von Berlin nach Dresden überführt worden und würden dort zunächst kriminaltechnisch und im Anschluss durch Spezialisten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden auf ihre Echtheit und Vollständigkeit hin geprüft.
Zu den näheren Umständen des Fundes wurde zunächst nichts bekannt. In der Mitteilung hieß es: »Vorausgegangen waren Sondierungsgespräche zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft unter Einbeziehung des Gerichts über eine mögliche Verfahrensverständigung und Rückführung noch vorhandener Beutestücke.« Alles Weitere müsse dem weiteren Gang der Hauptverhandlung vorbehalten bleiben, daher seien zunächst keine zusätzlichen Auskünfte möglich.

Eines der geklauten Schmuckstücke: Juwel des polnischen Weißadlerordens (Bild von 2019)
Foto: Grünes Gewölbe / Polizeidirektion Dresden / dpaIm Zuge der Ermittlungen waren sechs Tatverdächtige gefasst worden, der Prozess wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung läuft seit Ende Januar am Landgericht Dresden. Angeklagt sind Mitglieder der einschlägig bekannten Berliner Clanfamilie Remmo.
»Ich freue mich sehr, dass es den Ermittlungsbehörden offenbar gelungen ist, einen erheblichen Teil der beim Einbruch ins Historische Grüne Gewölbe geraubten Schätze sicherzustellen«, sagte die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch zu dem Coup . »Das zeigt, dass es sich auch drei Jahre nach diesem schmerzhaften Einbruch lohnt, die Hoffnung nicht aufzugeben und alle sich bietenden Spuren zu verfolgen.« Nun bleibe abzuwarten, was die Gutachter bei der Sichtung der Stücke feststellen und in welchem Zustand diese sich befinden. Sie sei weiter hoffnungsvoll, dass sich die beim Einbruch 2019 entstandene Wunde bald schließen werde.