Hamburg Arzt entwendet Impfstoff für kranke Ehefrau

Ein Arzt im Hamburger Impfzentrum wollte seine schwerkranke Frau immunisieren – obwohl sie nicht zu den derzeit Impfberechtigten gehört. Er spazierte einfach mit einer aufgezogenen Spritze in den Eingangsbereich.
Hamburg: Corona-Impfzentrum in den Messehallen

Hamburg: Corona-Impfzentrum in den Messehallen

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Georg Wendt / dpa

Um seine schwer kranke Frau vor einer Covid-19-Erkrankung zu schützen, hat ein Arzt im Hamburger Impfzentrum eine Corona-Impfdosis entwendet. Die Gesundheitsbehörde bestätigte einen entsprechenden Bericht der »Bild«-Zeitung , nach dem der 69-Jährige Mitte Januar eine aufgezogene Spritze mit in den Eingangsbereich des Zentrums nahm und den Impfstoff seiner dort wartenden Frau verabreichte.

Die Tat sei sofort entdeckt und der Arzt am Folgetag entlassen worden. Gegen den Mann wurden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet.

Seine Frau erhalte hingegen auch die zweite Impfdosis, obwohl sie nicht zur Gruppe der derzeit Impfberechtigten  gehöre, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich. »Wenn eine erste Dosis verabreicht wurde, muss auch die zweite Dosis gespritzt werden.« Dabei gehe es nicht nur darum, keinen Impfstoff zu vergeuden. Wenn es keinen abschließenden Impfschutz gibt, steige das Risiko einer Virusmutation, die von einer solchen Person ausgehe.

Aufgrund umfangreicher Sicherheitsvorkehrungen sei es nicht möglich, in dem Zentrum größere Impfstoffmengen zu entwenden, betonte Helfrich. So würden aus dem Lager im Hochsicherheitsbereich immer nur einzelne Dosen in die Impfstraßen des Zentrums gebracht. Zudem sei der Umgang mit dem Impfstoff, der tiefgekühlt gelagert werden muss, auch für potenzielle Diebe schwierig. »Den kann man sich nicht mal eben so in die Hosentasche stecken.«

hba/dpa
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