Hamburg - Im Prozess gegen drei junge Hamburger, die einen Schüler beim Eintreiben von Drogenschulden getötet und dessen Leiche verbrannt haben sollen, bestreiten die mutmaßlichen Haupttäter die schweren Anklagevorwürfe. Sein Mandant sei nach eigenen Angaben nicht an dem Verbrechen beteiligt gewesen, sagte der Anwalt eines der Angeklagten nach dem ersten Prozesstag am Donnerstag: "Er bestreitet jede Schuld."
Der zweite Hauptangeklagte werde in der Verhandlung vor dem Hamburger Landgericht nur eine Tatbeteiligung "im weiteren Sinne" einräumen, erklärte sein Anwalt.
Die Angeklagten selbst äußerten sich nicht. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt. Bislang sind insgesamt elf Verhandlungstage angesetzt.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten im Alter von 20 bis 22 Jahren gemeinschaftlichen Totschlag vor. Sie sollen ihr 17 Jahre altes Opfer am Abend des 15. April in einer Wohnung im Hamburger Stadtteil Billstedt erst gemeinsam bedroht und bewusstlos geschlagen und ihm dann einen Strick um den Hals gelegt haben.
Zwei der Verdächtigen sollen den Teenager dann erdrosselt haben, während der dritte die Wohnung verließ. Nach der Tat fuhren die drei die Leiche zu einer Müllkippe, übergossen sie mit Benzin und zündeten sie an.
Die Anklagevorwürfe stützen sich maßgeblich auf die Aussagen des dritten Angeklagten, der lediglich als Mitläufer eingestuft wird. Für eine Anklage wegen Mordes waren die Hinweise nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht ausreichend.
Dessen Verteidiger sagte am Donnerstag, der 20-Jährige werde zunächst keine Angaben machen. Er bezweifle, dass seinem Mandanten ein strafrechtlich relevanter Vorwurf zu machen sei. Er habe das Verbrechen gar nicht verhindern können.