Hamburg Polizei stellt 13-Jährigem 45.000 Euro für Amok-Fake in Rechnung
Ein wohl nur aus Spaß angekündigter Amoklauf könnte für einen Hamburger Jugendlichen ernste Konsequenzen haben. Der damals 13-Jährige hatte eine solche Tat im Juni per Handy in einer Schule in Mümmelmannsberg angekündigt. Die telefonische Drohung führte zu einem massiven Polizeieinsatz an der Schule - das Schulgebäude wurde evakuiert, Straßen wurden weiträumig abgesperrt.
Am 5. Juni 2020 wurde in #Mümmelmannsberg ein Amoklauf angekündigt, was zu einem umfangreichen Polizeieinsatz führte.
— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) September 29, 2020
Wir sind gesetzlich verpflichtet, die Kosten des Einsatzes zu erheben, und haben dem Verursacher des Einsatzes eine Gebührenrechnung über 45.000 Euro übermittelt. https://t.co/7vUWQWSCJ8
Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Als der Anrufer ermittelt werden konnte, war laut Polizei schnell klar, dass es keine Bedrohungslage gab. Der Einsatz wurde abgebrochen.
Wir konnten den mutmaßlichen Anrufer, der einen Amoklauf ankündigte, ermitteln und Hinweise erlangen, dass die Ankündigung nicht ernst gemeint sein dürfte. Unsere Maßnahmen werden aktuell reduziert. Die Ermittlungen dauern natürlich an.#Mümmelmannsberg
— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) June 5, 2020
Für den 13-Jährigen dürfte die Auseinandersetzung mit den Behörden indes weitergehen: "Wir sind gesetzlich verpflichtet, die Kosten des Einsatzes zu erheben, und haben dem Verursacher des Einsatzes eine Gebührenrechnung über 45.000 Euro übermittelt", twitterte die Polizei nun.
Strafrechtliche Konsequenzen hat der Jugendliche laut Polizei aber nicht zu befürchten - wegen seines Alters ist er noch nicht strafmündig.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es unter anderem in der Titelzeile, die Polizei habe der Familie des Jugendlichen die Einsatzkosten in Rechnung gestellt. Tatsächlich heißt es von der Polizei, man habe dem Verursacher selbst die Rechnung übermittelt. Wir haben die Angabe geändert.