
Elf Tote in Hanau: Bluttat am Heumarkt
Elf Tote in Hanau Bekennerschreiben und Video gefunden - Generalbundesanwalt übernimmt Ermittlungen
In Hanau sind mehrere Menschen durch Schüsse getötet worden. Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof übernimmt nach SPIEGEL-Informationen aufgrund der besonderen Bedeutung des Falls die Ermittlungen. Es gibt ein Bekennerschreiben und ein Video.
In der hessischen Stadt waren neun Menschen an zwei verschiedenen Orten erschossen worden. Stunden nach dem Verbrechen entdeckte die Polizei die Leiche des mutmaßlichen Todesschützen in seiner Wohnung. Dort fanden Spezialkräfte auch noch eine weitere tote Person. Damit sind insgesamt elf Menschen tot.
Bei dem mutmaßlichen Schützen handelt es sich um Tobias R., einen 43-jährigen Deutschen aus Hanau. Er sei ebenso wie seine 72 Jahre alte Mutter tot in seiner Wohnung gefunden worden, sagte Hessens Innenminister Peter Beuth. "Nach unseren jetzigen Erkenntnissen ist ein fremdenfeindliches Motiv durchaus gegeben", sagte der CDU-Politiker.
"Aktuell gibt es keine Hinweise auf weitere Täter", berichtete die Polizei. Die ersten Schüsse waren den Ermittlern zufolge gegen 22 Uhr gefallen. Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise zu der Tat, ein Server wurde eingerichtet.
Die Bundesregierung reagierte bestürzt auf das Verbrechen. Kanzlerin Angela Merkel hat wegen der Gewalttaten von Hanau ihre Reise zu einer Veranstaltung in Halle abgesagt. "Die Bundeskanzlerin lässt sich fortlaufend über den Stand der Ermittlungen in Hanau unterrichten", so Regierungssprecher Steffen Seibert.