Justizopfer Harry Wörz "Es läuft draußen noch einer rum"

Harry Wörz saß jahrelang unschuldig im Gefängnis. Nun erhebt er schwere Vorwürfe gegen die Polizei und fordert, die Suche nach dem Täter müsse weitergehen.
Harry Wörz bei Pressekonferenz in Pforzheim

Harry Wörz bei Pressekonferenz in Pforzheim

Foto: Christoph Schmidt/ dpa

Justizopfer Harry Wörz verlangt, dass die Ermittlungen zum versuchten Totschlag an seiner Ex-Frau fortgesetzt werden. "Es läuft draußen noch einer rum", sagte er in Pforzheim. Die Polizei müsse weiter nach dem wahren Täter suchen. Das wolle die Polizei allerdings nicht, kritisierte Wörz, weil sie dann in den eigenen Reihen suchen müsse.

Der 50-Jährige aus Birkenfeld bei Pforzheim war 1998 wegen versuchten Totschlags an seiner damaligen Frau, einer Polizistin, zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Das Paar lebte zum Tatzeitpunkt bereits getrennt.

Viereinhalb Jahre saß er im Gefängnis, heute gilt er als unschuldig. Im Dezember 2010 wurde er vom Bundesgerichtshof endgültig rehabilitiert.Vor kurzem hatte sich Wörz mit dem Land Baden-Württemberg auf eine Entschädigung von 450.000 Euro geeinigt.

Die Ermittler hatten sich lange nur auf Wörz als Tatverdächtigen fokussiert. Der wahre Täter ist bis heute nicht ermittelt. Auch der Vater des Opfers als auch ihr damaliger Freund arbeiteten bei der Polizei.

koe/dpa
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