Sexualstraftäter
Harvey Weinstein zu 23 Jahren Haft verurteilt
Das Strafmaß im Fall des früheren Hollywoodmoguls Harvey Weinstein steht fest: Er soll für 23 Jahre ins Gefängnis. Eine Jury hatte den 67-Jährigen wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung schuldig gesprochen.
Muss für mehr als zwei Jahrzehnte ins Gefängnis: Harvey Weinstein (Archivbild)
Foto: John Minchillo/ dpa
In New York ist das Strafmaß gegen den Sexualstraftäter und ehemaligen Hollywoodmogul Harvey Weinstein verkündet worden. Der 67-Jährige ist zu 23 Jahren Haft verurteilt worden, teilte Richter James Burke mit.
Ende Februar hatte eine New Yorker Jury Weinstein wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung für schuldig befunden. Dafür hatten dem 67-Jährigen zwischen 5 und 29 Jahre Haft gedroht.
Die Staatsanwaltschaft hatte vor der Verkündung des Strafmaßes noch einmal ausdrücklich eine harte Strafe gefordert. Weinstein habe jahrzehntelang Frauen missbraucht und zeige bislang keine Reue. Die Verteidigung hat bereits angekündigt, das Urteil anzufechten.
Seit 2017 hatten mehr als 80 Frauen Weinstein sexuelle Übergriffe vorgeworfen. In dem aufsehenerregenden New Yorker Prozess ging es aber nur um zwei Fälle: Weinstein zwang 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi nach Ansicht der Jury zum Oralsex und vergewaltigte die heutige Friseurin Jessica Mann 2013.
Nach dem Schuldspruch war Weinstein zunächst in ein Krankenhaus gekommen und dann in das Gefängnis Rikers Island in der Millionenmetropole New York. Nun soll er in einem Gefängnis im Bundesstaat New York untergebracht werden.
Das Urteil gilt als Meilenstein der #MeToo-Ära, die von dem Fall ausgelöst wurde. Im Herbst 2017 hatten die "New York Times" und der "New Yorker" erstmals Anschuldigungen gegen den Produzenten öffentlich gemacht. Überall auf der Welt erkannten viele Frauen und auch einige Männer in der Folge ihre eigenen Geschichten in denen der mutmaßlichen Weinstein-Opfer wieder und begannen sie unter dem Schlagwort #MeToo ("Ich auch") zu sammeln.