Hells Angels
Polizei warnt vor Bruderkrieg unter Rockern
"Geringe Anlässe können zur Eskalation der Situation führen": Das nordrhein-westfälische LKA ist nach SPIEGEL-Informationen besorgt - wegen einer Fehde zwischen jungen und alten Rockern bei den Hells Angels.
Mitglied der Rockergruppe Hells Angels (Archiv): Interner Konflikt
Foto: Fredrik von Erichsen/ dpa
Die Polizei fürchtet neuerliche gewaltsame Auseinandersetzungen unter den Hells Angels in Deutschland. Wie aus einem vertraulichen Lagebericht des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts (LKA) hervorgeht, sorgen sich die Beamten wegen eines internen Konflikts der Rockerbande. Dabei geht es um eine blutige Fehde zwischen den jungen Wilden der Gang und den etablierten Altrockern. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Die neue Ausgabe finden Sie hier.)
Der Konflikt sollte eigentlich auf einem Treffen im Dezember in Magdeburg beigelegt werden. Laut LKA verständigten sich die Hells Angels dort darauf, die aufmüpfige Rockerjugend in bestehende Klubstrukturen zu integrieren. Sie sollte dabei "von Mentoren begleitet werden", heißt es in dem Papier.
Doch offensichtlich haben die Kriminalisten arge Zweifel an der Friedensfähigkeit der Bandenmitglieder. Die Gefährdungslage könne sich jederzeit verschärfen, so das LKA. "Geringe Anlässe können zur Eskalation der Situation führen."
Erst im Sommer 2014 gab es unter Hells Angels vor einer Frankfurter Bar eine Schießerei. Dabei wurden vier Rocker schwer verletzt.
Der mächtige Berliner Hells Angel André Sommer hatte im Interview mit SPIEGEL TV Versäumnisse bei der Nachwuchsgewinnung eingeräumt. "Wenn man zu schnell wächst, bleibt einfach zu wenig Zeit, um alte Werte zu vermitteln", sagte Sommer. "Das ist ein Fehler, der auch unseren Klub eingeholt hat."