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Generalbundesanwalt ermittelt gegen syrischen Arzt aus Hessen "Nehmt ihn mit"

Zeugen belasten einen syrischen Arzt schwer, der jetzt in Deutschland praktiziert. Im Bürgerkrieg soll er Regimegegner ohne Narkose operiert und angezündet haben. Der Beschuldigte fühlt sich verleumdet.
aus DER SPIEGEL 22/2020
Mediziner Hafiz A.

Mediziner Hafiz A.

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Von Jörg Diehl, Mahmoud al-Ken, Christoph Reuter und Fidelius Schmid

Als es losging mit den Protesten, flohen Chalid(*) und sein Bruder Mahmoud(*) aus Baba Amr, einem Viertel der syrischen Großstadt Homs. Sie hatten nichts mit Politik zu tun, aber sie befürchteten das Schlimmste.

Mahmoud war eigentlich immer in der Nähe seines Elternhauses geblieben. Aber er war Epileptiker, Lärm und Stress steigerten das Risiko eines Anfalls. Damals, im Herbst 2011, in den Anfängen des Aufstands gegen den syrischen Diktator Baschar al-Assad, schlugen die ersten Granaten in Baba Amr ein. Also ging er mit Chalid zu Verwandten im Osten der Stadt.

Es war in der Nacht des 23. Oktober, als Männer des Regimes die Straße abriegelten, an die Tür hämmerten und die Brüder mitnahmen. Dass die beiden aus der Rebellenhochburg Baba Amr stammten, reichte den Männern als Verdacht.

Mahmoud und Chalid kamen ins Hauptquartier der Militärsicherheit in Homs. Es dauerte nicht lange, bis Mahmoud einen epileptischen Anfall hatte, seine Medikamente hatte er nicht dabei. Statt zu helfen, schlugen zwei Ärzte des Militärkrankenhauses dem jungen Mann ins Gesicht. Als er zu Boden ging, traten sie ihn. Einer versuchte, ihm seinen Schuh in den Mund zu schieben.

So schildert es Chalid neun Jahre später. Er bekam seinen Bruder nur noch zweimal zu sehen und war nicht dabei, als andere aus der Familie schließlich den leblosen Körper von Mahmoud vorfanden.

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