Missbrauch in der Kita Erzieher zu knapp fünf Jahren Haft verurteilt
Wegen sexuellen Missbrauchs eines Mädchens in einer Kindertagesstätte nahe Darmstadt muss ein ehemaliger Erzieher für vier Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Das Landgericht Darmstadt befand den 29-Jährigen unter anderem in zwei Fällen des schweren sexuellen Missbrauchs für schuldig.
Der Angeklagte hatte gestanden, sich zwischen Juni und August 2015 in insgesamt fünf Fällen an dem damals vier Jahre alten Opfer vergangen zu haben. Die Taten ereigneten sich im Schlafraum einer evangelischen Kita im südhessischen Roßdorf zur Mittagszeit, während die anderen Kinder schliefen.
Der vorsitzende Richter erklärte in seiner Urteilsbegründung, es gebe keinen Raum, den Angeklagten als vermindert schuldfähig oder die Tat als minderschwer einzustufen. "Obwohl der Angeklagte von kleinen Kindern erregt wird, beschließt er, im Kindergarten zu arbeiten", sagte er. Die Kammer verurteilte den Erzieher zudem wegen des Besitzes von Kinderpornografie in sechs Fällen, Ermittler hatten fast 8000 Dateien bei ihm gefunden.
In der Kita sei der Mann ein geschätzter Kollege gewesen, der bei den Kindern beliebt gewesen sei, sagte der Richter. Besonders sein späteres Opfer habe ihn gemocht. Die Situation habe der Erzieher im Schlafraum bewusst ausgenutzt.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von sechs Jahren und zehn Monaten gefordert. Die Verteidigung wollte eine Bewährungsstrafe und kündigte an, das Urteil vom Bundesgerichtshof überprüfen zu lassen. Es stimme nicht mit der Rechtsprechung in anderen, wesentlich schwereren Fällen überein, sagte der Verteidiger des Mannes.