Attentat am 4. Juli Schütze von Highland Park soll in Frauenkleidung geflüchtet sein

Als die Festparade zum US-Unabhängigkeitstag lief, feuerte ein Schütze 70 Schüsse ab. Anschließend soll er sich mit Frauenkleidung getarnt haben. Die Bürgermeisterin kennt den Verdächtigen noch aus Pfadfinderzeiten.
FBI im Einsatz: Spurensuche nach dem Attentat

FBI im Einsatz: Spurensuche nach dem Attentat

Foto: Stacey Wescott / AP

Der mutmaßliche Schütze von Highland Park soll die tödlichen Schüsse bei der Parade zum US-Unabhängigkeitstag schon länger organisiert haben. Robert C., der festgenommene Verdächtige, habe die Tat wochenlang geplant, teilte die Polizei bei einer Pressekonferenz mit.

Die Tatwaffe, ein Gewehr mit hoher Durchschlagskraft, habe er legal gekauft. Am Montag, dem 4. Juli, habe er dann während der Festparade von einem Dach 70 Schüsse abgegeben. Sieben Menschen kamen ums Leben, mehr als 30 Menschen wurden verletzt.

Der 21-Jährige soll seine Waffe laut Polizei am Tatort zurückgelassen haben. Er sei in Frauenkleidung, mit der er sich offenbar tarnen und seine Tattoos verdecken wollte, zum Haus seiner Mutter geflohen. Wenige Stunden nach dem Angriff nahm die Polizei C. nach einer Fahndung fest. Er soll mit dem Auto seiner Mutter unterwegs gewesen sein, darin hätte sich ein der Tatwaffe ähnliches Gewehr befunden. In seinem Haus habe man weitere legal gekaufte Waffen gefunden, heißt es.

DER SPIEGEL

Das Motiv für den Angriff während des Unabhängigkeitstags ist weiter unklar. Die Tat habe sich zwar in einem überwiegend jüdischen Viertel ereignet, es gebe aber keine Hinweise auf einen antisemitischen oder rassistischen Hintergrund der Tat, so die Polizei. Noch sei unklar, wie die genaue Anklage gegen C. lauten werde.

Zuvor war bereits bekannt geworden, dass C. vor der Tat Musikvideos mit Szenen von Waffengewalt im Netz veröffentlicht haben soll. Die Social-Media-Konten, von denen anzunehmen ist, dass sie C. zuzuordnen sind, wurden inzwischen gesperrt.

Highland Park unter Schock

Die Bürgermeisterin von Highland Park, Nancy Rotering, sagte, die 30.000 Einwohner zählende Gemeinde stehe noch immer unter Schock. »Diese Tragödie hätte niemals vor unserer Haustür stattfinden dürfen«, sagte sie NBC News . In der Kleinstadt kenne jeder jemanden, der betroffen sei. Sie kenne den Verdächtigen seit seiner Kindheit bei den Pfadfindern. »Was ist passiert? Wie konnte jemand so wütend und hasserfüllt werden?«, sagte sie.

Die Schusswaffenattacke während der Feierlichkeiten zum US-Unabhängigkeitstag löste landesweit Entsetzen aus. Bei dem Angriff in dem wohlhabenden Vorort der Großstadt Chicago im Bundesstaat Illinois waren Menschen im Alter zwischen acht und 85 Jahren verletzt worden.

Die Flaggen in den USA werden nun auf halbmast gesetzt. Dies gelte aus Respekt für die Opfer der Tat bis einschließlich Samstag für das Weiße Haus, alle öffentlichen Gebäude und Militärstützpunkte in den Vereinigten Staaten genauso wie für die US-Botschaften und Konsulate weltweit, erklärte US-Präsident Joe Biden.

ptz/Reuters/AP
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