Hochzeitskorso mit Schüssen Polizei kassiert Führerscheine
Auf der A3 haben Hochzeitsgäste mit Schüssen und riskanten Fahrmanövern für Aufregung gesorgt. Jetzt wird ermittelt - unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs.
Sie schossen aus Schreckschusspistolen, bremsten andere Fahrzeuge aus und blockierten die Fahrbahnen: Am 8. Februar stoppte die Polizei auf der A3 in Unterfranken einen Autokonvoi mit 15 Fahrzeugen.
Jetzt haben Ermittler 14 Führerscheine von Fahrern beschlagnahmt. Sie sollen an dem Autokorso bei Hösbach im Landkreis Aschaffenburg beteiligt gewesen sein. Ermittelt werde gegen 40 Beschuldigte, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der Verdacht lautet unter anderem auf schweren Landfriedensbruch, Verstöße gegen das Waffengesetz und Gefährdung des Straßenverkehrs.
Aus den fahrenden, mit türkischen Landesflaggen geschmückten Autos wurden nach Angaben der Ermittler Schüsse aus mehreren Schreckschusspistolen abgefeuert.
Seit vergangenem Dienstag hat die Polizei die Führerscheine im Landkreis Aschaffenburg und in Hessen einkassiert, wie es weiter hieß. Elf davon beschlagnahmten die Beamten im Zuge koordinierter Durchsuchungen.
Autokorsos vor allem türkischer Hochzeitsgesellschaften hatten zuletzt auch in Nordrhein-Westfalen immer wieder Aufsehen erregt. "Autobahnen und Innenstädte sind keine privaten Festsäle", hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) Mitte April gesagt. Das dortige Innenministerium hat nach Angaben einer Sprecherin von Anfang Mai begonnen, ein Lagebild über das Phänomen ausufernder Hochzeitsfeiern zu erstellen und eine gesonderte Statistik über die Vorfälle zu führen.
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