Misshandlungen von Frauen
Polizei erhält Dutzende Hinweise im Fall Höxter
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen sucht fieberhaft nach neuen Spuren im Kriminalfall Höxter. Inzwischen sind 35 neue Hinweise eingegangen - allerdings keine von mutmaßlichen Opfern des beschuldigten Paars.
Die Polizei hat 35 neue Hinweise zu den tödlichen Misshandlungen in Höxter erhalten. Unter den Anrufern seien größtenteils Frauen, die einen ersten Kontakt zum heute 46 Jahre alten Tatverdächtigen aufgebaut hatten, sagte eine Polizeisprecherin. Neue Missbrauchsopfer hätten sich nicht gemeldet.
In dem früheren Bauernhaus in der kleinen Ortschaft Bosseborn sollen Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. über Jahre hinweg verschiedene Frauen festgehalten und gequält haben. Mindestens zwei Opfer starben. Die Ermittler vermuten sadistische Machtspiele als Motiv.
Ein mutmaßliches Opfer hat sich bislang gemeldet
Am Mittwochvormittag hatte eine Einsatzhundertschaft das Wohnhaus ausgeräumt, um weitere Spuren zu sichern. Am gleichen Tag sprachen Ermittler erstmals mit einem mutmaßlichen Opfer des Paars. Eine 51-Jährige aus dem Großraum Berlin ist nach eigenen Angaben mehr als drei Monate lang in Höxter misshandelt worden. Die Frau war demnach von Ende 2011 bis März 2012 dort festgehalten worden.
Sie habe keine Möglichkeit zur Flucht gehabt. Nach einer "erheblichen körperlichen Auseinandersetzung" sei sie von den Beschuldigten zu einem Bahnhof gebracht und in einen Zug nach Hause gesetzt worden. Aus Angst vor angedrohter Gewalt habe sie die Polizei nicht eingeschaltet, bis nun die Misshandlungsfälle von Höxter ans Tageslicht gekommen seien.
Im Video: Ausschnitte der Polizei-PK zum Fall Höxter