Spanien Illegale Rave-Party bei Barcelona aufgelöst

Illegaler Start ins Jahr: Rave in einer Lagerhalle bei Barcelona
Foto: Alejandro García / imago images/Agencia EFEIn der Kleinstadt Llinars del Vallès haben sich Hunderte Menschen zu einer Rave-Party getroffen und dabei die nächtliche Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie missachtet. Von spanischen Medien veröffentlichte Videos zeigen, wie die Teilnehmer – offenbar Tag und Nacht – in einer Lagerhalle tanzten, unter einem riesigen Totenkopf mit Weihnachtsmütze.
Wie die Zeitung »La Vanguardia« am Samstag berichtete, löste die Polizei die Feier mit einem massiven Einsatz auf. Allerdings ließen die Polizisten sich Zeit: Sie griffen offenbar erst 36 Stunden nach den ersten Anrufen besorgter Anwohner ein und schalteten Samstag Mittag den Strom ab.
Der Zeitung zufolge berichteten Anwohner, zeitweise hätten bis zu 1000 Menschen an der Party im Städtchen etwa 40 Kilometer nordwestlich der Touristenmetropole Barcelona teilgenommen, dicht gedrängt und ohne Masken. Vor dem Industriegebäude in einem verlassenen Hafenviertel standen demnach etwa 200 Fahrzeuge auch mit ausländischen Nummernschildern, etwa aus Frankreich und Belgien, darunter viele Wohnmobile und Lastwagen.
Raver fuhren der Polizei davon
Anwohner sagten, die Party habe eigentlich bis zum 4. Januar dauern sollen. Laut »La Vanguardia« forderten Polizisten die Menschen mehrmals vergeblich auf, das Gelände zu räumen. Die Regionalregierung kündigte eine Untersuchung an, warum die Reaktion so spät erfolgte. Zudem werde ermittelt, wer die Party organisiert habe.

Polizeieinsatz in Llinars del Vallès: Spätes Eingreifen
Foto: Alejandro Garcia/EPA-EFE/ShutterstockDen Veranstaltern drohen Bußgelder von bis zu 600.000 Euro. Die Mossos d'Esquadra, katalonische Bereitschaftspolizisten, nahmen drei Verdächtige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Verstößen gegen das Gesundheitsgesetz fest. Außerdem suchten sie nach Drogen und führten Alkoholtests bei Autofahrern durch.
Der Rave hatte offenbar am Silvesterabend begonnen, die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl einem Bericht der Zeitung »El País« zufolge auf 300 bis 400. Um der Polizei die Zufahrt zu erschweren, wurden am Eingang des Geländes Steine platziert, diese wurden schließlich per Bulldozer weggeräumt.
Die Polizei entschied sich, nicht sofort einzugreifen. »In der Silvesternacht gab es 3000 Polizisten, die sich um die Sicherheit von 7,5 Millionen Einwohnern kümmerten«, verteidigte sich Polizeichef Pere Ferrer gegen Kritik von Anwohnern, Bürgermeistern und Lokalpolitikern der Region an den »unverständlichen Verzögerungen«. In der »sehr komplexen« Situation habe man eine »überstürzte Aktion« vermeiden wollen. Als sich der Beginn des Einsatzes abzeichnete, hatten viele Raver die Party bereits verlassen und waren laut »El País« über Landstraßen davongefahren, um sich Polizeikontrollen zu entziehen.

Illegaler Rave in der Bretagne
Ebenfalls am Samstag haben französische Einsatzkräfte einen illegalen Silvester-Rave in der Bretagne beendet. In einem stillgelegten Hangar in Lieuron hatten sich rund 2500 Menschen getroffen. Als die Polizei die Party beenden wollte, soll sie gewaltsam angegriffen und zunächst vertrieben worden sein. Erst am Samstagvormittag verließen die letzten Partygänger das Gelände. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin kündigte harte Strafen an.