Verbotener Körperkontakt: Mehrere unverheiratete Paare in Indonesien mit Stockschlägen bestraft

In der indonesischen Provinz Aceh wurden mehrere unverheiratete Paare öffentlich mit Stockschlägen bestraft. Ihr Vergehen? Körperkontakt.

Eine unverheiratete Frau wird in Aceh mit Stockschlägen bestraft

Foto: CHAIDEER MAHYUDDIN/ AFP

In der indonesischen Provinz Aceh sind mehrere unverheiratete Paare öffentlich mit Stockschlägen bestraft worden, weil sie verbotenen Körperkontakt hatten. Die fünf Paare wurden vor einer Moschee in der Provinzhauptstadt Banda Aceh bis zu 22 Mal mit einem Rohrstock geschlagen. Alle von ihnen hatten zuvor Haftstrafen von mehreren Monaten abgesessen.

Indonesiens Bevölkerung ist mehrheitlich muslimisch. Aceh ist aber die einzige Provinz, in der die Scharia, also das strenge islamisches Recht, gilt. Die Paare waren wegen Händchenhaltens, Kuschelns oder Sex vor der Ehe verurteilt worden. Hunderte Menschen, darunter auch zahlreiche Kinder, kamen zu der öffentlichen Bestrafung.

Stockschläge sind eine verbreitete Strafe in Aceh, die auch für Alkoholkonsum und Glücksspiel verhängt wird. Menschenrechtsgruppen bezeichnen das Vorgehen als grausam und fordern die Abschaffung - eine Forderung, die Indonesiens Präsident Joko Widodo unterstützt. In der Bevölkerung der Provinz gibt es dagegen großen Rückhalt für diese Art von Strafe.

bam/AFP