Kalifornien Gebürtige Irakerin stirbt nach Prügelangriff
El Cajon - "Geh zurück in dein Land, du Terroristin" hieß es auf dem Zettel, der neben Shaima A. hinterlassen wurde. Die 32-Jährige stammte aus dem Irak und lebte mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in einem Vorort von San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien. Die Frau wurde in der vergangenen Woche in ihrem Haus so heftig verprügelt, dass sie am Wochenende ihren schweren Verletzungen erlag. Die Frau soll im Irak bestattet werden.
Eine Tochter hatte Shaima A. am vergangenen Mittwoch bewusstlos im Esszimmer ihres Hauses gefunden, sagte Polizeisprecher Steve Shakowski. "Ein Verbrechen aus Hass ist eine der Möglichkeiten", sagte er. Man ermittle auch in diese Richtung. Nach Angaben der Polizei ist der Angriff offenbar ein Einzelfall und nicht Teil einer Gewaltwelle gegen Immigranten.
Die Ermittler gehen davon aus, dass Shaima A. mit einem großen Gegenstand geschlagen wurde. Die Tochter des Opfer wurde gegenüber einem TV-Sender konkreter. Demnach wurde ihre Mutter wiederholt mit einem Radkreuz traktiert. Unter Tränen wandte sich die Tochter an den Angreifer: "Du hast mir meine Mutter weggenommen, meine beste Freundin. Warum? Warum hast du das getan?"
Nach Angaben der Polizei hatte die Familie zuvor bereits einen ähnlichen Zettel gefunden, dies aber nicht den Behörden mitgeteilt. Der Tochter zufolge tat Shaima A. diese erste Drohung als Kinderscherz ab. Laut Sura Alzaidy, einer Freundin der Familie, wurde Shaima A. angegriffen, als ihr Mann die Kinder zur Schule brachte. Die Familie sei erst vor kurzem von Michigan nach Kalifornien gezogen.
Die Familie lebte bereits seit Mitte der neunziger Jahre in den USA. Der Mann des Opfers arbeitet als Berater für die Armee, um Soldaten auf die kulturellen Besonderheiten bei Einsätzen im Mittleren Osten vorzubereiten.
Im Nordosten San Diegos leben rund 40.000 irakische Einwanderer. Es ist die zweitgrößte irakische Gemeinde in den USA nach Detroit.