Italienischer Gangster Giuseppe Mastini Mörder entkommt erneut aus dem Gefängnis

Er nutzte seinen Freigang, um zu fliehen: In Italien ist der mehrfache Mörder Giuseppe Mastini aus einem Hochsicherheitsgefängnis entkommen. Es ist nicht das erste Mal.
Giuseppe Mastini (Archiv)

Giuseppe Mastini (Archiv)

Foto: UN / ROPI

In Italien  ist der mehrfache Mörder Giuseppe Mastini auf der Flucht. Der 60-Jährige nutzte einen Freigang am Samstag, um aus seinem Hochsicherheitsgefängnis auf Sardinien zu fliehen, wie die Polizeigewerkschaft ES Polizia am Montag mitteilte.

Es ist nicht das erste Mal, dass Mastini die Flucht gelingt. Mindestens zweimal entkam er zuvor aus dem Gefängnis.

Mastini, geboren 1960 im Kirmeswagen einer Sinti-Familie, Analphabet, machte sich schon als Kind einen Namen in der römischen Unterwelt: "Johnny der Zigeuner", wie er bald genannt wurde, war extrem brutal und völlig skrupellos. Er schlug und schoss aus nichtigstem Anlass. Und wurde zu einer Person der italienischen Zeitgeschichte.

Bereits als 15-Jähriger beging Mastini seinen ersten Mord. Für ein paar Lire und eine Armbanduhr tötete er einen Straßenbahnfahrer. Mastini wurde geschnappt, kam ins Jugendgefängnis, floh mit einigen Kumpels und machte weiter.

Raubüberfälle, Autodiebstähle, Erpressungen wechselten sich mit Gefängnisaufenthalten und Ausbrüchen ab. Selbst von der als ausbruchssicher geltenden, kilometerweit von Wasser umgebenen Gefängnisinsel Pianosa entkam er.

Das Interesse an Mastini wurde noch größer, als er sich Mitte der Achtzigerjahre eine Freundin zulegte. Zaira Pochetti, eine 20 Jahre alte römische Studentin. Sie wurde zur Gangsterbraut. Beide galten schnell als italienische Version von Bonnie und Clyde.

Ende der Achtzigerjahre beging Mastini weitere Raubüberfälle, tötete einen Polizisten, verletzte einen weiteren und nahm ein junges Mädchen als Geisel.

Im Juni 2017 entkam Mastini ebenfalls bei einem Freigang aus einem Gefängnis in Norditalien. Das hatte damals in bestimmten Kreisen zu heftigen Angstausbrüchen geführt. Denn Mastini, so sagte man, habe noch viele alte Rechnungen mit ehemaligen Kumpanen offen.

kha/AFP

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