Fall Jeffrey Epstein FBI nimmt Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell fest

Ihrem früheren Partner wurde vorgeworfen, Dutzende Minderjährige missbraucht zu haben. Nun ist Ghislaine Maxwell festgenommen worden. Sie wird beschuldigt, Epstein geholfen zu haben.
Ghislaine Maxwell

Ghislaine Maxwell

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Laura Cavanaugh/ Getty Images

Die frühere Partnerin des gestorbenen US-Unternehmers Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, ist in New Hampshire festgenommen und in New York angeklagt worden. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend.

Epstein war vorgeworfen worden, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Mehrere Frauen in den USA gaben an, sie auch als "Sexsklavinnen" an Freunde und Bekannte weitervermittelt zu haben. Sie beschuldigen Maxwell der Mittäterschaft.

Der Anklageschrift zufolge, die dem SPIEGEL vorliegt, wirft die zuständige New Yorker Staatsanwaltschaft Maxwell vor, Epsteins Missbrauch von Minderjährigen "unterstützt, gefördert und dazu beigetragen zu haben".

Maxwell soll bei Missbrauch anwesend gewesen sein

Demnach soll sie minderjährigen Frauen unter anderem Reisen zu Häusern Epsteins organisiert haben, in dem Wissen, dass es dort zu sexuellen Handlungen kommen würde. Sie habe mit persönlichen Fragen und Shoppingtrips das Vertrauen zu den Mädchen aufgebaut und sei auch bei sexuellen Handlungen zwischen Epstein und Minderjährigen anwesend gewesen. In einigen Fällen soll sie sich beteiligt oder die Mädchen zu sexuellen Handlungen ermuntert haben.

Maxwell werden insgesamt sechs Punkten vorgeworfen, darunter wird ihr in zwei Fällen Meineid zur Last gelegt. Sie soll der Staatsanwaltschaft zufolge noch am Donnerstag vor einem Richter erscheinen.

Nachlassverwaltung verklagt

Maxwell verklagt unterdessen Epsteins Nachlassverwaltung. Epstein habe ihr zugesagt, alle ihre Rechtskosten zu übernehmen, hieß es in der Klage, wie die "New York Times " berichtete. Das sei aber nicht geschehen. Sie habe eine "besondere" Beziehung zu Epstein gehabt, heißt es demnach in der Klage von Maxwell - aber auch, dass sie "keine Beteiligung" an seinen Machenschaften gehabt habe. 

Im August 2019 nahm sich Epstein in einem New Yorker Gefängnis das Leben. Bei einer Verurteilung hätte ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu 45 Jahren gedroht. Epstein unterhielt gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten. (Lesen Sie hier: Prinz Andrew und die Epstein-Affäre - Anatomie eines Interview-Desasters.)

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mfh/kko/Reuters
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