Kalifornien Mann rast in Menschengruppe - Polizei vermutet Hassverbrechen

Ein Veteran der US-Armee ist in Kalifornien mit seinem Auto gezielt auf mehrere Mitglieder einer Familie zugefahren und hat acht Personen verletzt. Die Polizei vermutet inzwischen, dass er aus Hass auf Muslime gehandelt hat.
Tatfahrzeug in Sunnyvale: Ein dreizehnjähriges Mädchen liegt im Koma

Tatfahrzeug in Sunnyvale: Ein dreizehnjähriges Mädchen liegt im Koma

Foto: Don Draper via AP

Ein 34-jähriger Mann aus Kalifornien ist aus mutmaßlich islamfeindlichen und rassistischen Motiven mit seinem Auto in eine Menschenmenge gefahren. Bei dem Vorfall, der sich bereits am Dienstagabend in der Stadt Sunnyvale bei San Francisco ereignet hatte, wurden nach Polizeiangaben acht Fußgänger verletzt.

Die Polizei geht inzwischen von einem Hassverbrechen aus. Der Mann habe die Opfer aufgrund ihres Äußeren und seiner Annahme ausgesucht, es handle sich um Muslime, teilten die Beamten am Freitag (Ortszeit) mit. Die Ermittler werfen ihm versuchten Mord in acht Fällen vor.

Nach Angaben örtlicher Medien zielte der Mann insbesondere auf eine Familie ab. Deren Vater wurde demnach ebenso wie die Tochter und der Sohn verletzt. Die 13-jährige Tochter befindet sich derzeit noch immer im Koma, ihr Zustand ist kritisch. Die Polizei machte zunächst keine Angaben zur Nationalität und der Religionszugehörigkeit der Familie. Die Opfer waren zwischen 9 und 52 Jahre alt.

Der Autofahrer sei auf dem Weg zu einer Bibelstunde gewesen, als er plötzlich auf die Menschen auf dem Fußweg zusteuerte. Zeugen sagen aus, er habe direkt nach der Tat mehrfach "Danke, Jesus" gemurmelt.

Der Anwalt des mutmaßlichen Täters erklärte, der Vorfall sei "eindeutig die Folge einer psychischen Störung". Der Mann hatte von 2004 bis 2006 in der US-Armee gedient. Nach seiner Rückkehr von einem einjährigen Einsatz im Irak wurde bei ihm eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. Nach Angaben seines Bruders sei der Veteran deshalb im Jahr 2015 in einer psychiatrischen Klinik behandelt worden.

syd/AFP
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