Bei Verkehrskontrolle Schwarzer Fahrradfahrer von Polizist in Kalifornien erschossen

Zunächst ging es offenbar nur um ein Verkehrsdelikt - dann eskalierte die Situation: In Los Angeles ist ein Schwarzer von einem Polizeibeamten getötet worden. Er trug laut Behörden eine Waffe bei sich.
Gedenkstätte für den erschossenen Fahrradfahrer in Los Angeles

Gedenkstätte für den erschossenen Fahrradfahrer in Los Angeles

Foto: Stefanie Dazio / AP

Bei einer Polizeikontrolle in der kalifornischen Metropole Los Angeles hat ein Beamter einen schwarzen Radfahrer erschossen, der eine Pistole bei sich trug. Nachdem der Mann für eine Kontrolle angehalten worden sei, habe er einem der Beamten ins Gesicht geschlagen, erklärte das Büro des Sheriffs im Bezirk Los Angeles.

Dann habe er ein Bündel Kleider fallen lassen, in dem eine "schwarze halb automatische Pistole" zu sehen gewesen sei, erklärte Sprecher Brandon Dean am Montag (Ortszeit) vor Journalisten. Ein Beamter habe daraufhin mehrere Schüsse abgefeuert. 

Gegen welche Radfahr-Vorschrift der Mann genau verstoßen haben soll, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. Auch zu den beiden beteiligten Polizisten machte er keine näheren Angaben. Der Anwalt der Familie, bei dem es sich um den prominenten Bürgerrechtler Benjamin Crump handelt, rief auf Twitter dazu auf, ihm Videos von dem Vorfall zu schicken, sofern diese vorhanden seien.

Der Fahrradfahrer wurde noch am Ort des Vorfalls für tot erklärt. Der Vorfall werde nun untersucht, erklärte die Polizei. Örtlichen Medienberichten zufolge kam es wegen des Vorfalls in der Nacht zum Dienstag vereinzelt zu Protesten gegen Polizeigewalt.

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Immer wieder Proteste - zuletzt wegen Jacob Blake

Seit der Tötung des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis Ende Mai hat sich in den USA eine starke Debatte über Rassismus und Polizeigewalt entwickelt, die auch zu Protesten geführt hat.

Erst vor etwa zehn Tagen schoss ein Polizist einem Schwarzen in der Stadt Kenosha im Bundesstaat Wisconsin mehrfach in den Rücken. Der Fall von Jacob Blake, der schwer verletzt überlebt hat, führte zu neuen Protesten. Zuletzt war US-Präsident Donald Trump in die Stadt gereist - trotz einer klaren Ausladung durch den Gouverneur des Bundesstaates. Trump hat "Law and Order" zum zentralen Motiv seiner Wiederwahlkampagne gemacht. Kritiker werfen ihm vor, zu diesem Zweck die Gewalt auf den Straßen noch anzuheizen.

pgo/jok/dpa/Reuters
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