Kalifornien Schüsse in Synagoge - mindestens ein Toter

Vor der Synagoge "Chabad of Poway"
Foto: Denis Poroy / APBei einem Angriff auf eine Synagoge im US-Bundesstaat Kalifornien ist nach offiziellen Angaben mindestens ein Mensch getötet worden. Das sagte der Bürgermeister von Poway, Steve Vaus, dem Sender CNN. Es habe sich um ein "Hassverbrechen" gehandelt. Der mutmaßliche Schütze sei festgenommen worden.
Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, bei dem Angriff in der Chabad-Synagoge in Poway nördlich der Stadt San Diego seien Menschen verletzt worden.
Der Sheriff im San Diego County teilte auf Twitter mit, Polizisten seien um kurz vor 11.30 Uhr (Ortszeit/20.30 Uhr MESZ) zu dem Gotteshaus in Poway gerufen worden.
Update #1: A man has been detained for questioning in connection with a shooting incident at the Chabad of Poway synagogue. @SDSOPoway Deputies were called to Chabad Way just before 11:30 a.m. There are injuries. This is a developing situation.
— Poway Station (@SDSOPoway) April 27, 2019
Das israelische Außenministerium berichtete, es habe mehrere Verletzte gegeben. Das Konsulat in Los Angeles prüfe, ob Israelis betroffen seien. Der lokale Sender KGTV berichtete, der Rabbi, der den Gottesdienst abgehalten habe, sei unter den Verletzten.
In der Synagoge der orthodoxen Chabad-Bewegung sollte einer Ankündigung des Gotteshauses zufolge seit dem Vormittag das jüdische Pessachfest begangen werden, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei erinnert. Die einwöchigen Feierlichkeiten sollten am Samstagabend mit einem Essen beendet werden. Die Polizei kündigte eine Pressekonferenz an.
Im vergangenen Oktober - auf den Tag genau vor sechs Monaten - hatte ein Rechtsradikaler in der "Tree of Life"-Synagoge in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania elf Menschen erschossen. Nach den Worten von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu handelte es sich um das folgenschwerste antisemitische Verbrechen in der Geschichte der USA. Dem Täter wird derzeit der Prozess gemacht. Ihm könnte nach Angaben des US-Justizministeriums die Todesstrafe drohen. Der Angriff hatte weit über die Grenzen der USA hinaus für Entsetzen gesorgt.
Bei der Terrorserie im indischen Mumbai war 2008 auch das örtliche Chabad-Haus angegriffen worden, sechs Menschen wurden getötet.