Übergriffe in der Silvesternacht Kölner Polizei ermittelt 16 Tatverdächtige

Polizeipräsenz am Hauptbahnhof: 121 Anzeigen, 16 Verdächtige
Foto: Maja Hitij/ dpaNach den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln ist die Zahl der Strafanzeigen auf 121 gestiegen. Die Ermittler hätten bislang insgesamt 16 Verdächtige ausgemacht, die mit den Taten in Zusammenhang stehen könnten, sagte ein Polizeisprecher. Die meisten Verdächtigen seien zwar noch nicht namentlich bekannt, aber auf Bild- oder Videoaufnahmen klar erkennbar.
Bei etwa drei Viertel der angezeigten Taten hätten die Opfer angegeben, auch sexuell bedrängt worden zu sein. In zwei Fällen seien Vergewaltigungen angezeigt worden. Lesen Sie hier, was der aktuelle Ermittlungsstand zu den Geschehnissen in der Silvesternacht ist.
Weiter will die Kölner Polizei nun erst mal keine Auskünfte mehr zum Ablauf des Einsatzes erteilen. Zunächst müsse man nun dem NRW-Innenministerium ausführlich Bericht erstatten, erklärte ein Polizeisprecher.
Am kommenden Montag will sich der Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags mit den Vorfällen in Köln befassen. "Aus Respekt vor dem Parlament werden wir bis dahin keine Auskünfte zum Einsatzgeschehen an Silvester erteilen", kündigte der Sprecher an. Dies beziehe sich etwa auf Fragen zu Uhrzeiten, Personalstärke oder dem detaillierten Ablauf der Ereignisse.
In Hamburg noch keine Tatverdächtigen ermittelt
Auch in Hamburg war es in der Neujahrsnacht zu Übergriffen auf Frauen gekommen. Bislang wurden in diesen Fällen noch keine Tatverdächtigen ermittelt. Die Ermittler seien noch dabei, das Bildmaterial auszuwerten und Zeugen und Opfer zu befragen, sagte ein Polizeisprecher. "Wichtig für uns ist, dass sich alle Opfer melden", sagte der Sprecher.
Der Sprecher betonte, dass es sich bei den Taten, bei denen junge Frauen von einer Gruppe Männer umzingelt und sexuell belästigt und auch bestohlen werden, um ein neues Phänomen handele. Auch auf anderen Veranstaltungen wie dem Hafengeburtstag habe es immer wieder Belästigungen und Diebstähle gegeben, aber nicht in der vorliegenden Form. Bis zum Mittwoch hatte die Hamburger Polizei 90 Zeugenhinweise erhalten, mehr als 50 Anzeigen von Opfern waren eingegangen.