Köln
Polizisten verabschieden Kollegen mit nicht genehmigter Kolonnenfahrt
Mit Blaulicht und Martinshorn: Kölner Polizisten wollten einem Kollegen offenbar einen Abschied bereiten, der in Erinnerung bleibt – und haben nun Ärger mit ihrem Arbeitgeber.
In Köln laufen nach einem nicht genehmigten Konvoi interne Ermittlungen gegen zahlreiche Polizisten. Die Kolonne aus 17 Polizeimotorrädern, einem Sonderfahrzeug der Kölner Spezialeinheiten und einem Wasserwerfer sei am Mittwochvormittag »unter Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten« von Brühl in den Kreis Euskirchen gefahren, hieß es von der Polizei. Anlass für die Fahrt war demnach, dass ein langjähriger Kollege in den Ruhestand geht.
Die Leiterin einer Euskirchener Kindertagesstätte habe bei der Polizei angerufen, um den Grund für den Einsatz mit Blaulicht und Martinshorn zu erfahren. Polizeipräsident Uwe Jacob leitete interne Ermittlungen ein und informierte das nordrhein-westfälische Innenministerium über den Vorfall. Nach offiziellen Angaben richten sich die dienst- und strafrechtlichen Ermittlungen gegen die Planer und Teilnehmer der Aktion. Ihnen wird unter anderem die missbräuchliche Nutzung dienstlicher Fahrzeuge vorgeworfen.
Jacob sagte, er habe zwar »Verständnis dafür, dass beliebte Mitarbeiter nach über 40 Dienstjahren würdevoll verabschiedet werden«. »Derartige Aktionen können jedoch Konsequenzen für jeden einzelnen, aber auch für die Behörde haben.« Jacobs bat beim Euskirchener Landrat Markus Ramers (SPD) für den Vorfall um Entschuldigung. Auch bei der Kitaleitung habe man um Entschuldigung gebeten »und die Karten auf den Tisch gelegt«.