In Flitterwochen erschossen Mord an paraguayischem Mafia-Ermittler – Verdächtige sollen in Hochsicherheitsgefängnis

Die Angreifer näherten sich offenbar mit Jetskis und töteten Marcelo Pecci: Der paraguayische Staatsanwalt starb während seiner Hochzeitsreise. Fünf Verdächtigen soll der Prozess gemacht werden.
Polizeieskorte beim Gefangenentransport in Kolumbien: Vier Verdächtige akzeptieren die Vorwürfe

Polizeieskorte beim Gefangenentransport in Kolumbien: Vier Verdächtige akzeptieren die Vorwürfe

Foto: Luis Eduardo Noriega / EPA

Der für die Bekämpfung der Drogenkriminalität in Paraguay zuständige Staatsanwalt Marcelo Pecci wurde Mitte Mai auf seiner Hochzeitsreise in Kolumbien erschossen. Fünf festgenommenen Verdächtigen soll nun der Prozess wegen Mordes gemacht werden. Sie würden nun in ein Hochsicherheitsgefängnis in der Hauptstadt Bogotá gebracht. Das teilt die Staatsanwaltschaft in Kolumbien mit .

Demnach akzeptieren vier der Verdächtigen die Anschuldigungen. Ein mutmaßlicher Geldgeber weist die Vorwürfe demnach zurück.

Marcelo Pecci (Mai 2022): Großverfahren gegen Verbrechersyndikate

Marcelo Pecci (Mai 2022): Großverfahren gegen Verbrechersyndikate

Foto:

DANIEL DUARTE / AFP

Angreifer kamen mit Jetskis

Der paraguayische Mafia-Ermittler Marcelo Pecci war im Mai während seiner Flitterwochen auf der Halbinsel Barú nahe der Hafenstadt Cartagena in Kolumbien erschossen worden. Die Angreifer näherten sich Pecci und seiner Frau auf Jetskis und feuerten mindestens drei Schüsse auf den Staatsanwalt ab.

Die Verdächtigen sagten der Staatsanwaltschaft zufolge, dass sie Pecci dank Veröffentlichungen in den sozialen Medien ausfindig gemacht hatten.

Paraguays Präsident Mario Abdo Benítez hatte die Tat »auf das Schärfste« verurteilt. Das ganze Land trauere »um den feige ermordeten Staatsanwalt Marcelo Pecci«, schrieb er auf Twitter . Er kündigte an, den Kampf gegen das organisierte Verbrechen zu verstärken.

Pecci war einer der leitenden Staatsanwälte in einem Großverfahren wegen Drogenhandels und Geldwäsche gegen Verbrechersyndikate. In Paraguay sind eine Reihe von kriminellen Organisationen aktiv. Auch bei dem Kokain-Rekordfund im Februar vergangenen Jahres im Hamburger Hafen gab es eine Verbindung nach Paraguay. Die rund 16 Tonnen Kokain waren in Containern aus Paraguay nach Deutschland verschifft worden.

Der Staatsanwalt war auch bekannt für seine Beteiligung an den Ermittlungen, die den Fußballspieler Ronaldinho zwischen März und August 2020 hinter Gitter brachten, weil er mit gefälschten Dokumenten nach Paraguay eingereist war.

ptz/dpa

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