

Palma de Mallorca - Die Tochter des spanischen Königs Juan Carlos wird verdächtigt, an den illegalen Geschäften ihres Ehemannes beteiligt gewesen zu sein: Die Justiz hat Ermittlungen gegen Prinzessin Cristina aufgenommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Efe unter Berufung auf Justizkreise berichtete, steht die 47-jährige Infantin offiziell unter Verdacht. Ermittlungsrichter José Castro lud sie für den 27. April zu einer Vernehmung in Palma de Mallorca vor.
Der Richter ermittelt bereits gegen Cristinas Ehemann Iñaki Urdangarín, den Herzog von Palma: Dem ehemaligen Handball-Star wird vorgeworfen, über die gemeinnützige Stiftung Instituto Nóos Finanzmittel der Regionalregierungen veruntreut zu haben. Es soll sich um Millionen handeln. Zudem wird Urdangarín des Steuerbetrugs verdächtigt. Auch gegen seinen früheren Geschäftspartner Diego Torres wird in diesen Fällen ermittelt.
Cristina, die zweitälteste Tochter von König Juan Carlos und Königin Sofía, hatte dem Vorstand von Nóos angehört. Ermittlungen gegen die Infantin wurden bisher mit der Begründung abgelehnt, Cristina sei an den Geschäften ihres Mannes nicht aktiv beteiligt gewesen und habe nur ihren Namen für die Vorstandsposten hergegeben. Ein früherer Geschäftspartner Urdangaríns habe der Justiz jedoch E-Mails vorgelegt, die darauf hindeuteten, dass Cristina möglicherweise doch in die unternehmerischen Entscheidungen einbezogen wurde.
König Juan Carlos hatte sich wegen der Affäre zuletzt von seinem Schwiegersohn distanziert. So wird dieser nicht mehr auf den offiziellen Fotos der Königsfamilie abgebildet. Auch das Königshaus selbst war schon in den Sog des Skandals geraten, weil es offenbar früher über Urdangaríns Machenschaften informiert gewesen sein soll, als zugegeben worden war.
Ein Sprecher des Königshauses wollte sich nach Angaben der Zeitung "El País" nicht zu den neuen Ermittlungen gegen Cristina äußern.
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Die spanische Justz ermittelt gegen Prinzessin Cristina. Ihr wird vorgeworfen, von den illegalen Geschäften ihres Ehemannes gewusst zu haben - und daran beteiligt gewesen zu sein.
Ermittlungsrichter José Castro lud Cristina für den 27. April zu einer Vernehmung in Palma de Mallorca vor. Hier ist die Prinzessin im Mai 2012 zu sehen.
Diese Aufnahme entstand im Mai 2006, zu sehen sind Cristina, ihr Ehemann Iñaki Urdangarín sowie Spaniens König Juan Carlos. Wegen des Finanzskandals hatte sich das Königshaus zuletzt von Urdangarín distanziert.
Familienbild der spanischen Royals aus dem Jahr 2008. In aktuelleren Aufnahmen ist Iñaki Urdangarín nicht mehr zu sehen. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, Finanzmittel der Regionalregierungen auf den Balearen und in Valencia veruntreut zu haben.
Vor wenigen Tagen hatten spanische Zeitungen mehrere Schreiben veröffentlicht, die belegen, dass Cristina offenbar über die Machenschaften ihres Mannes informiert war. Nun ermittelt die spanische Justiz.
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