Zuwanderung und Kriminalität So schätzen Polizisten die Sicherheitslage ein

Polizisten erzählen, dass junge Männer mit Migrationshintergrund besonders respektlos und aggressiv seien. Stimmt das? Lesen Sie hier ihre Protokolle und die Einschätzung zweier Kriminologen.
Polizisten mit Verdächtigem

Polizisten mit Verdächtigem

Foto: MattoMatteo/ Getty Images

Deutschland arbeitet sich seit Jahren an einer Frage ab: Wird das Land unsicherer? Und falls das so ist: warum? Wir haben uns auf SPIEGEL ONLINE und im SPIEGEL in vielen Artikeln mit dem Thema befasst. Wir haben immer wieder Ermittler, Staatsanwälte, Geheimdienstler, Ministerialbeamte und Kriminologen befragt, wir haben Statistiken ausgewertet, mit Opfern, Psychologen, Politikern und Sicherheitsexperten gesprochen, wir hatten Kontakt zu Flüchtlingen und Flüchtlingshelfern.

Entstanden ist dabei über die Jahre ein diffuses Bild der Kriminalitätsbelastung, in dem es wenige absolute Gewissheiten gibt außer vielleicht der, dass junge Männer in prekären Lebenslagen häufiger straffällig werden als andere Menschen.

Die Wirklichkeit setzt sich zwar zusammen zu einem großen Ganzen, besteht aber aus vielen Puzzleteilen - und ist daher manchmal besser im Kleinen einzufangen. Daher wollten wir wissen, wie diejenigen, die tagtäglich mit Kriminalität zu tun haben, die Sicherheitslage im Jahr 2018 wahrnehmen.

Wir haben Polizisten gefragt: Verändert sich das Land? Wird es unsicherer, wie viele meinen, und wenn ja: woran liegt das? Und wie wirkt sich das auf den Job der Beamten aus?

Es ist nicht leicht, Polizisten zu finden, die darüber sprechen wollen. Es ist sogar viel schwieriger, als es in der Vergangenheit war: Viele scheuen die Öffentlichkeit, fürchten Nachteile in ihren Dienststellen. Einige waren nur bereit, anonyme Aussagen zu machen, andere wiederum schützt, dass sie sich wegen ihres gewerkschaftlichen Engagements öffentlich äußern dürfen. Hier sind sechs Einschätzungen - von der Schutz-, über die Kriminal- bis hin zur Bundespolizei.

Foto: Andreas Drabben/ dpa

Am Ende dieses Artikels finden Sie ein ausführliches Interview mit den Kriminologen Dirk Baier und Rafael Behr über Gewalt von Zuwanderern, politische Korrektheit und Polizisten als Seismografen.

Boris Novak, 39, Polizei Berlin, Kommissar, 17 Dienstjahre: "Wir brauchten zwei Polizeihunde, um die Lage zu beruhigen"

Boris Novak

Boris Novak

Foto: SPIEGEL ONLINE

Ich fahre Streifenwagen im Bezirk Tempelhof, Frühschicht, Spätschicht, Nachtschicht, immer in diesem Rhythmus. Es ist körperlich sehr anstrengend. Hinzu kommt, dass die Leute immer aggressiver werden. Und respektloser.

Vor einiger Zeit bin ich in einem Einsatz einmal schwer verletzt worden. Wir wollten eine Schlägerei bei einer Beschneidungsfeier beenden. Da zog ein Mann mir zwei Stühle über den Kopf. Meine Halswirbelsäule hat schwer gelitten, ich war ein halbes Jahr lang krankgeschrieben.

Neulich wollten Kollegen mehrere Wagen aufschreiben, die auf dem Fahrradstreifen parkten. Die Halter saßen in einer Shisha-Bar gegenüber. Im Nu flogen Eier aus dem Lokal, eine Gruppe von 15 bis 20 Männern umringte die Kollegen. Beide zogen sich in ihren Streifenwagen zurück und holten Verstärkung, ich kam auch hinzu. Wir brauchten zwei Polizeihunde, um die Lage zu beruhigen.

Migranten bereiten uns besondere Probleme. Auf der Straße habe ich in 60 bis 70 Prozent der Fälle mit ihnen zu tun. Viele Menschen aus dem muslimischen Kulturkreis akzeptieren keine Frauen in Uniform, reden gar nicht mit ihnen. Sie nehmen uns oft nicht ernst, weil wir sie nicht härter anfassen. Aber das kollidiert mit unserem Rechtsverständnis.

In meinem Bezirk liegt der ehemalige Flughafen Tempelhof. Dort wurde 2015 eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet, zeitweise hatten wir dort ständig Einsätze. Drogen, sexuelle Übergriffe, Schlägereien. Es hatte auch damit zu tun, dass die Flüchtlinge dort unter unmenschlichen Bedingungen leben mussten, acht Personen auf 16 Quadratmetern.

Hier offenbarte sich die aufgrund jahrelanger Sparmaßnahmen im öffentlichen Dienst entstandene Berliner Verwaltungskrise in vollem Maße. Ohne das Engagement vieler Ehrenämtler wäre die Lage zu diesem Zeitpunkt noch prekärer gewesen. Heute sind Asylsuchende auf Container verteilt und bereiten uns keine besonderen Probleme mehr.

Was mich stört, ist die zunehmende politische Korrektheit, die ich erlebe. Einmal meldete sich eine Frau, die einen sexuellen Übergriff auf der Treppe zur U-Bahnstation anzeigte. Als ich sie fragte, welche Hautfarbe der Verdächtige habe, sagte sie nur: So etwas dürfe ich nicht fragen, das spiele keine Rolle. Da war ich baff.

Vor einer Moschee habe ich einmal eine Schlägerei aufgenommen. Es war eine Gruppe von Menschen mit ägyptischem Migrationshintergrund. Die fünf Täter allerdings hatten einen deutschen Pass, das Opfer einen ägyptischen. Da bekam ich in der Dienststelle den Hinweis, ich müsse den Vorfall dem Staatsschutz melden. Es könne ein rassistisches Motiv geben, weil die Täter ja Deutsche gewesen seien.

Boris Novak ist Vizechef der Deutschen Polizei-Gewerkschaft in Berlin.


Tania Kambouri, 35, Polizei Bochum, Oberkommissarin, 15 Dienstjahre: "Notruf einer Polizistin"

Tania Kambouri

Tania Kambouri

Foto: imago/ Jürgen Heinrich

Nach meiner Wahrnehmung werden die, die uns Polizisten die meisten Probleme machen, immer mehr. Und das sind vor allem junge Männer mit Migrationshintergrund oder Migranten aus Afrika oder dem Nahen Osten. Auf den Straßen im Ruhrgebiet ist es inzwischen so unsicher wie noch nie in meinem Leben. Ich hatte das Gefühl, ich müsse die Öffentlichkeit darüber aufklären, deswegen habe ich das Buch "Deutschland im Blaulicht. Notruf einer Polizistin" (Piper Verlag) geschrieben.

Ich kann gut nachvollziehen, dass viele Menschen Angst haben, auch ich fühle mich nicht mehr sicher, wenn ich privat unterwegs bin, dabei bin ich wahrlich kein furchtsamer Mensch. Im Dienst werden meine Kollegen und ich häufig angegriffen, bespuckt, bepöbelt. Beleidigungen und Respektlosigkeiten uns gegenüber sind leider längst alltäglich. Ich bin mehrfach verletzt worden.

Mein Eindruck ist, dass gerade diese Männer uns nicht ernst nehmen, dass sie uns für Vertreter eines schwachen Staates halten, dem sie in vielerlei Hinsicht auf der Nase herumtanzen können - ohne dass ihnen etwas geschieht. Als Polizistin muss ich mir von diesen Typen häufig anhören: "Du bist eine Frau. Mit dir reden wir nicht."

Andere meinen wiederum wegen meines Migrationshintergrunds müsste ich auf ihrer Seite sein, sie beschimpfen mich, weil ich mich für "Kartoffeln" - also die Deutschen - entschieden hätte und die Migranten damit verraten würde.

Wenn wir in unseren Städten die Kontrolle über ganze Viertel nicht vollständig verlieren wollen, müssen alle Behörden an einem Strang ziehen und endlich Härte zeigen: viel Polizei auf die Straßen, entschiedenes Durchgreifen, hohe Strafen, konsequente Kürzung etwa von Sozialleistungen. Die Realität aber ist: Wir lassen uns immer weiter einschüchtern, demütigen und für blöd verkaufen.

Tania Kambouri ist Mitglied der Gewerkschaft der Polizei.


Klaus Schmiller*, Landespolizei, Staatsschutz, Führungskraft, 30 Dienstjahre: "Vielen Menschen würde etwas mehr Gelassenheit guttun"

Mit der Flüchtlingskrise hat sich auch die politisch motivierte Kriminalität verändert. Hasspostings im Netz machen inzwischen einen Großteil der Straftaten aus und vergiften das Klima. Angst vor Terrorismus und Kriminalität breitet sich aus wie aktuelle Studien belegen.

In meinem Zuständigkeitsbereich, der sowohl eine Großstadt als auch ländliche Gegenden umfasst, profitiert davon bislang zwar kaum die rechtsextreme Szene. Es ist aber spürbar, wie sich aus der politischen Mitte heraus Positionen nach rechts verschieben. Das halte ich für gefährlich, weil sich die Distanz zum Rechtsextremismus verringert. Wir gehen deshalb nach wie vor mit großer Entschiedenheit gegen rechte Umtriebe vor, auch wenn das viele nicht glauben wollen: In dem Bereich sind wir extrem konsequent, schon bei den geringsten Straftaten oder ersten Hinweisen auf rechtsextreme Strukturen.

Die größte Herausforderung aber bleibt der islamistische Terrorismus und zwar in allen Bereichen: Konvertiten, Rückkehrer und Flüchtlinge. Wegen der umfassenden Ermittlungen der vergangenen Jahre - insbesondere nach dem Erstarken des "Islamischen Staats" (IS) und der Fluchtbewegung aus Syrien - haben wir auch immer wieder Personen bei uns identifiziert, die dem islamistischen Terrorismus zuzurechnen sind. Und auch wenn ich die Gefahr, dass der IS hier eine hohe Zahl an Schläfern platzieren konnte, für gering halte, stellen wir inzwischen fest, dass viele ehemalige Mitglieder verschiedener Terrororganisationen nach Deutschland geflohen sind. Sowohl die in jüngster Zeit als Gefährder eingestuften Personen als auch Verdächtige, die bereits einen Anschlag durchgeführt oder geplant haben, sind oft als Flüchtlinge ins Land gekommen.

Andere Flüchtlinge wiederum haben für Milizen - teils aus finanziellen Gründen ohne ideologische Hintergründe - unfassbare Gewalttaten verübt, sind mitunter traumatisiert und könnten etwa für kriminelle Banden leicht ansprechbar sein. Wir stellen zudem fest, dass in unserer Gesellschaft Gewalttaten inzwischen häufig von Männern verübt werden, die aus dem Ausland zu uns gekommen sind oder in nicht integrierten Umfeldern aufgewachsen sind. Bei uns ist bekannt, dass etwa der Anteil ausländischer Tätern bei Tötungsdelikten oder Gewalttaten unter Einsatz von Messern überproportional hoch ist. Das ist nicht repräsentativ, aber in bestimmten Ballungsgebieten eben auch Teil der Realität.

Für uns als Polizei ist das alles eine große Herausforderung. Ich bin trotzdem überzeugt, dass sich die Bürger nicht verunsichern lassen sollten. Wenn ich die aktuellen Angststudien lese, schüttele ich oft den Kopf. Deutschland ist für mich - trotz der geschilderten Probleme - ein sichereres, friedliches Land. Und das wird es bleiben. Ich fürchte allerdings, dass die Integration vieler Flüchtlinge nicht gelingen wird und dass sich die Probleme, die wir heute schon mit Großfamilien verschiedener Nationalitäten haben, weiter verstärken werden.

Wenn Sie mich jedoch persönlich fragen: Ich mache mir weitaus weniger Sorgen um die Sicherheit meiner Familie und Freunde als um das gesellschaftliche Klima in unserem Land. Vielen Menschen würde etwas mehr Gelassenheit guttun. Wir sollten wieder mehr aufeinander zugehen, statt Distanzen in der Gesellschaft zu schaffen.

*Name von der Redaktion geändert


Ulf Küch, 61, Polizei Braunschweig, Kriminaldirektor, 44 Dienstjahre: "Es gibt kein Problem mit Flüchtlingen"

Ulf Küch

Ulf Küch

Foto: imago/ Müller-Stauffenberg

Wir sind in Braunschweig von der Flüchtlingswelle überrollt worden. Es gibt hier eine Landesaufnahmebehörde, in der viele Menschen unterkommen. Seit Ende 2014 stieg die Zahl der Einbrüche und Ladendiebstähle sprunghaft an. "Die Ausländer sind schuld", hieß es. Als Leiter der Kripo habe ich darauf gedrängt, dass wir eine Soko gründen, die sich nur mit mutmaßlichen Straftaten von Flüchtlingen beschäftigt - die "Soko Asyl".

Am Anfang, während der "Refugees Welcome"-Euphorie, beschimpfte man mich als Rassisten. Das musste ich aushalten. Die Arbeit hat sich gelohnt. Schnell war klar: Die meisten Täter lebten schon länger in Deutschland, gehörten zu Banden, etwa aus Nordafrika. Wir haben konsequent durchgegriffen, die Justiz hat schnell verurteilt. Und die Leute haben gesehen: Es gibt kein Problem mit Flüchtlingen. Heute ist die Kriminalität in Braunschweig niedriger als vor 2015.

Es sind oft politische Beschlüsse, die bei uns Polizisten totalen Frust hervorrufen, weil wir sie ausbaden müssen. Auf den Flüchtlingsansturm hat uns niemand vorbereitet. Jetzt sollen wir auch noch die steigende Zahl der Abschiebungen durchführen. Ich meine, da hat Polizei nichts zu suchen. Wir müssen sicherstellen, dass die Menschen friedlich miteinander leben können. Es ist nicht unsere Aufgabe, unliebsame Menschen außer Landes zu schaffen.

Der Beruf ist in den vergangenen Jahren anstrengender geworden, das hat aber nicht allein mit Migration zu tun. Die Digitalisierung nimmt zu - während die Polizei in allen 16 Bundesländern unterschiedliche IT-Systeme pflegt . Wir können uns nur schwer vernetzen. Und die Zahl der Stellen ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gesunken.

Trotzdem ist es der tollste Beruf, den ich mir vorstellen kann. Ich hatte die Chance, weit nach vorn zu kommen. Darüber hinaus habe ich mich in der Gewerkschaft engagiert. Offenbar ist meine Begeisterung spürbar. Auch meine Tochter arbeitet heute als Polizistin. Darauf bin ich stolz.

Ulf Küch ist Ehrenvorsitzender im Bund Deutscher Kriminalbeamter.


Hendrik Lässig*, Bundespolizei, Erster Hauptkommissar, mehr als 30 Dienstjahre: "Wir sind mit ihrer Gewaltfähigkeit mitunter überfordert"

Ich habe viele Jahre am Hauptbahnhof in einer sehr großen Stadt gearbeitet, inzwischen mache ich etwas anderes. Bei mir und meinen Kollegen hat sich in der Vergangenheit das Gefühl herausgebildet, wir würden von ausländischen Straftätern überrannt. Das hat damit zu tun, dass unsere Hauptklientel in den allermeisten Fällen keine deutschen Staatsbürger sind, sondern junge Männer aus anderen Gegenden der Welt, Afrikaner und Araber hauptsächlich. Das sind die Menschen, die wir tagtäglich wahrnehmen, während wir mit den gesetzestreuen Migranten so gut wie nichts zu tun haben. Das verzerrt die Wahrnehmung der Wirklichkeit, das ist mir schon klar.

Allerdings bekommen wir eben auch Einblicke in die Realität, die viele Menschen nicht haben. Die Lage in den Jahren 2015 und 2016 war heftig, inzwischen aber hat sie sich nach meiner Wahrnehmung wieder etwas beruhigt - ob das anhält, vermag ich nicht zu sagen. Als Problem nehme ich jedoch wahr, dass die jungen Männer, mit denen wir die meisten Probleme haben, unser auf Deeskalation angelegtes Vorgehen häufig als Schwäche auslegen. Sie sind aus ihren Heimatländern eine größere Härte der Polizei gewöhnt. Wie wir damit umgehen sollen, weiß ich nicht, schließlich wollen wir keine Prügelpolizisten sein oder werden.

Dennoch berichten Kollegen, dass gerade Migranten sie häufig verspotteten und attackierten - aus mangelndem Respekt. Diese jungen Männer bringen häufig Gewalterfahrungen mit, die glücklicherweise kein deutscher Polizist machen musste - zugleich sind wir mit ihrer Gewaltfähigkeit mitunter überfordert.

Und obwohl ich den Eindruck habe, dass sich die Lage nicht dramatisch verschlechtert hat, fühle auch ich mich unsicherer. Über viele Jahre bin ich etwa in Uniform und ohne Waffe Bahn gefahren, das täte ich heute nicht mehr. Es ist, als habe sich etwas Angst auch in meinen Kopf geschlichen - oder ist es Realitätssinn?

Ich habe Verständnis dafür, dass Flüchtlinge illegal einreisen, sie bei einer Kontrolle zu fliehen versuchen, dass sie in Vernehmungen lügen und ihre Herkunft verschleiern. Ich bin jedoch auch Opfer, wenn sie versuchen mich zu schlagen, zu treten und zu beißen, wenn sie mich anspucken, wenn sie in Zellen urinieren, koten und sich erbrechen. Mir bricht es fast das Herz, wenn ich Kinder von Erwachsenen trennen muss. In mir entsteht allerdings auch ohnmächtige Wut, wenn ich verletzt werde. Ich wünsche mir einen Rechtsstaat, der die Schwachen schützt und die Bösen bestraft. Leider aber läuft es in der Realität häufig andersherum.

*Name von der Redaktion geändert


Anja Ducklauß-Nitschke, 40, Bundespolizei Frankfurt/Oder, Oberkommissarin, 23 Dienstjahre: "Wir saßen oft allein reisenden Männern gegenüber"

Ich bin Polizistin geworden, weil ich Menschen helfen will. Seit einiger Zeit aber spüre ich eine zunehmende Hilflosigkeit. Dafür gibt es vielfältige Gründe. Einer davon sind die immer noch andauernden Auswirkungen der Flüchtlingskrise.

Ende 2015 zum Beispiel war ich für fünf Wochen an der deutsch-österreichischen Grenze eingesetzt, in Rosenheim. Dort war ich mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland für die Erstbearbeitung ankommender Migranten zuständig.

Ich dachte, wie damals vielfach publiziert, es handele sich überwiegend um Familien aus Kriegsgebieten mit kleinen Kindern. Was ich sah, war eine andere Wahrheit. Wir saßen oft allein reisenden Männern gegenüber. Viele kamen aus Afrika und erzählten Geschichten, die nicht stimmen konnten. Offenbar ging es darum, einen Asylgrund zu haben.

Die Bundespolizei hieß früher Bundesgrenzschutz. In dem Wort steckte bereits der Auftrag: die Grenzen schützen. Das gelingt zunehmend weniger. In Frankfurt/Oder, an der Grenze zu Polen, machen wir Schleierfahndungen. Wir kontrollieren und fahnden im Hinterland. Die Arbeit ist schwieriger als früher an einem Grenzübergang. Dort wurde jeder kontrolliert.

Jetzt bewegen wir uns auf der Autobahn und müssen schnell entscheiden, wen wir aus dem fließenden Verkehr ziehen. Eine Entscheidung von Millisekunden, denn Streifen gibt es wenige, das Personal ist knapp. Wir bräuchten deutlich mehr Kolleginnen und Kollegen.

Wenn wir Menschen ohne Dokumente feststellen und ihre Herkunft nicht klären können oder sie Asyl begehren, übergeben wir sie zuständigkeitshalber an die Ausländerbehörden. Das heißt: Die Menschen kommen zunächst in der zentralen Aufnahme Eisenhüttenstadt unter. Es passiert nicht selten, dass sie am nächsten Tag verschwunden sind. Wir sind da machtlos, weil es an vielem mangelt - es gibt zum Beispiel keine Zurückschiebehafteinrichtungen.

Im Alltag sind die Menschen, mit denen ich zu tun habe, respektloser als früher. Vor einiger Zeit stand ich in Uniform am Bahnhof. Ein junger Mann grinste mich an - und zündete sich im Rauchverbot eine Zigarette an. Als ich ihn ansprach, erklärte er mir, ein Bußgeld über 35 Euro habe er neulich bereits bezahlt. Dem Rauchverbot kam er nur widerwillig nach.

Anja Ducklauß-Nitschke ist stellvertretende Vorsitzende der DPolG Bundespolizeigewerkschaft.


Polizeieinsatz in Krefeld (Archiv)

Polizeieinsatz in Krefeld (Archiv)

Foto: Andreas Drabben/ dpa

Mehrere Beamte teilten mit, dass ihnen Migranten deutlich mehr Probleme bereiteten als Deutsche. Lässt sich ein solcher Befund verallgemeinern? Die Kriminologen Dirk Baier und Rafael Behr über Gewalt von Zuwanderern, Polizisten als Seismografen und politische Korrektheit.

"EIN TABU KANN ICH NICHT ERKENNEN"

SPIEGEL ONLINE: Polizisten klagen darüber, dass ihnen junge Männer mit Migrationshintergrund viele Probleme bereiten. Diese Klientel sei besonders respektlos und aggressiv, sagen die Beamten. Lässt sich diese Beobachtung wissenschaftlich belegen?

Rafael Behr: Das sind in erster Linie Erfahrungsberichte von Polizistinnen und Polizisten. Wissenschaftlich kann man sich dem nur schwer nähern, es gibt keine allgemeingültigen Studien, die diesen Befund stützen. Man sollte auch im Hinterkopf behalten, dass diese Aussagen Einzelstimmen sein könnten, die sich selbst bestätigen und ergänzen. Wenn Beamte häufig mit Migranten zu tun haben, verallgemeinern sie womöglich ihre Eindrücke. Ich sehe nicht, dass diese Sichtweise insgesamt in der Polizei dominiert.

Zur Person
Foto: Polizei Hamburg

Der gebürtige Mainzer Rafael Behr ist Professor für Kriminologie an der Akademie der Polizei in Hamburg. Er forscht unter anderem zu Alltagserfahrungen und Männlichkeitsritualen von Polizisten.

Dirk Baier: Wenn wir uns anschauen, warum Menschen kriminell werden, gibt es zwischen Einheimischen und Migranten keine Unterschiede. Falsche Freunde oder eine schwere Kindheit spielen eine große Rolle. Junge Männer sind immer ein vergleichsweise hohes Sicherheitsrisiko. Ein Grund für den Eindruck der Polizisten könnte die aufgeregte Debatte in der Öffentlichkeit sein: Wenn es immer wieder heißt, Flüchtlinge machten Probleme, dann bleiben deren Taten vielleicht eher im Gedächtnis.

Zur Person
Foto:

ZHAW

Der Soziologe Dirk Baier leitet das Institut für Delinquenz und Kriminalprävention an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Zürich. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Jugend- und Gewaltkriminalität.

SPIEGEL ONLINE: Was wissen Sie über Kriminalität von Migranten?

Baier: Die Statistiken zeigen, dass Ausländer im Vergleich häufiger gewalttätig werden als Deutsche. Und wir haben uns in einer Studie mit der Kriminalitätsentwicklung in Niedersachsen von 2014 bis 2016 beschäftigt. In dieser Zeitspanne gab es einen Anstieg der bis dato lange rückläufigen Gewaltkriminalität. Dafür sind ausschließlich Flüchtlinge verantwortlich. Das ist Fakt.

SPIEGEL ONLINE: Ist Deutschland also unsicherer geworden mit der Zuwanderung, die 2015 ihren Höhepunkt erreichte? Den Eindruck jedenfalls haben viele Polizisten.

Baier: Ja. Es sind eine Million Menschen gekommen, darunter 250.000 Männer zwischen 15 und 29 Jahren. Eine Gruppe, die in jeder Gesellschaft vergleichsweise häufig zu Straftaten neigt. Natürlich hat sich die Sicherheitslage dadurch verändert. Trotzdem - und auch das gehört zur Wahrheit - leben wir nun nicht plötzlich in einem Land, in dem man sich nicht mehr auf die Straße trauen kann.

Behr: Es wäre naiv anzunehmen, dass nichts passiert, wenn wir innerhalb kurzer Zeit so viele Menschen aufnehmen. Aber die Zahlen für 2017 zeigen, dass die Gewalt wieder zurückgeht. Die Zahl der tatverdächtigen Ausländer sinkt. Das ist auch ein Integrationserfolg. Die meisten Flüchtlinge sind so angekommen, dass sie keine Straftaten begehen.

Polizisten müssen Gewalt lernen

SPIEGEL ONLINE: Viele sind aber noch weit davon entfernt, integriert zu sein. Polizistinnen berichten, sie würden als Frauen von muslimischen Männer nicht ernstgenommen. Das klingt nach einem grundsätzlichen Problem - und weniger nach einem Integrationserfolg.

Behr: Es gibt Situationen, in denen Migranten keinen Respekt vor Frauen zeigen. Zugleich gibt es genug Einheimische, die weder Männer noch Frauen in Uniform respektieren. Wahrnehmungen sind sehr unterschiedlich, bei dem ein oder anderen Polizisten werden sie zu einem dominanten Erlebnis.

SPIEGEL ONLINE: Die Polizei ist - wie die Mehrheitsgesellschaft insgesamt - friedlicher geworden in den vergangenen Jahrzehnten, Gewalt wird stark hinterfragt, Deeskalation ist das Gebot der Stunde. Zugleich treffen die Beamten auf der Straße immer wieder auf Männer, die massive Gewalterfahrungen gemacht haben und entsprechende Fähigkeiten mitbringen. Damit seien sie mitunter überfordert, sagen Polizisten. Kann das sein?

Behr: Absolut. Ich kann das jedes Semester wieder beobachten. Ich habe angehende Polizisten vor mir, die oftmals völlig gewaltfrei erzogen und aufgewachsen sind. Und die staunen erst einmal im Einsatztraining, was Gewalt ist, wie sie sich anfühlt und auswirkt. Insofern wächst tatsächlich der soziale Abstand zwischen der Polizei und der Klientel, die eben im Gewaltbereich Schwierigkeiten macht. Wir erleben, dass Polizisten, die in solch problematischen Milieus arbeiten, nachsozialisiert werden. Sie lernen schnell, sich auf dieses Ausmaß der Gewalt einzustellen. Dabei besteht auch die Gefahr der Verrohung. Das ist ein großes Problem, da müssen wir sehr aufmerksam sein.

SPIEGEL ONLINE: Taugen Polizisten eigentlich als Seismografen für gesellschaftliche Fehlentwicklungen?

Behr: Polizisten arbeiten an den problematischen Ausschnitten von Gesellschaft. Deshalb sollte man ihre Beobachtungen nicht als Gesellschaftsdiagnose heranziehen. Nehmen Sie Streifenbeamte, die an Brennpunkten täglich Schlägereien schlichten müssen. Die sagen zum Beispiel, ihre Arbeit werde immer schwieriger und gefährlicher. Das ist durchaus verständlich. Das muss man auch ernst nehmen. Aber ein paar Kilometer weiter sieht es womöglich völlig anders aus.

Baier: Einspruch! Die Eindrücke von Polizisten sind unbedingt ernst zu nehmen. Sie sehen oft als erste, wenn in bestimmten Bereichen Kriminalität zunimmt, das hat die Vergangenheit gezeigt. Natürlich muss man die subjektiven Wahrnehmungen dann noch hinterfragen, um sich der Realität zu nähern.

SPIEGEL ONLINE: Haben Sie den Eindruck, dass Gewalt von Migranten in Deutschland bis 2015 ein Tabu war? Weil die Gefahr bestand, als Rechter dazustehen?

Baier: Nein, ein Tabu kann ich nicht erkennen. Gewalt von zugewanderten Gruppen rückt alle paar Jahre in den Fokus. Anfang der Neunzigerjahre kamen viele Russlanddeutsche ins Land. Die Polizei klagte über große Probleme, es ging um Alkoholkonsum und Aggressivität. Am Ende des Jahrzehnts war das Thema erledigt, die Integration der Menschen hatte funktioniert. Später war dann die Gewaltaffinität von türkischen Jugendlichen Gegenstand einer Debatte.

Behr: Was die Polizei bis 2015 gemacht hat, war nicht Folge eines Tabus, sondern verantwortungsvoll: Sie hat die Nationalität von Tatverdächtigen in ihren Verlautbarungen nur genannt, wenn es aus kriminalistischer Sicht eine Rolle spielte, etwa im Rahmen einer Fahndung. Spätestens nach den Silvesterübergriffen in Köln vor drei Jahren gaben viele Dienststellen zeitweilig dem Druck nach, stets die Herkunft zu nennen.

SPIEGEL ONLINE: Das halten Sie also für verantwortungslos?

Behr: Es bedient Vorurteile gegen Minderheiten. Man kann die Welt in ihrer Komplexität nicht besser erklären, wenn man bestimmte Straftaten einer bestimmten Gruppe zuordnet.

Baier: In der Polizeilichen Kriminalstatistik ist seit Jahrzehnten ablesbar, welche Taten von Deutschen und welche von Ausländern begangen worden sein sollen. Das widerlegt die These, es sollte aus politischer Korrektheit etwas verschwiegen werden.

SPIEGEL ONLINE: Bleiben wir bei der Kriminalstatistik. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen ist bis 2017 über Jahre gestiegen. Man könnte sagen, die Globalisierung machte auch vor der Kriminalität nicht Halt. Bei manchen Delikten sind ausländische Tatverdächtige allerdings stark überrepräsentiert. Woran liegt das?

Baier: Einerseits sind natürlich zunächst die Delikte zu beachten, die fast nur von Ausländern begangen werden können, also Taten gegen das Asyl- und Aufenthaltsgesetz. Andererseits sind Ausländer auch im Bereich der Eigentums- und Gewaltkriminalität überrepräsentiert. Grund sind eine schlechtere soziale Lage, schlechtere Bildungs- und damit auch Integrationschancen. Grund sind aber auch Sozialisationsdefizite, also zum Beispiel negative Erfahrungen in der Kindheit oder die Vermittlung von Gewalt bedingenden Männlichkeitsbildern im familiären Kontext.

Behr: Das sind meiner Beobachtung nach insbesondere solche Delikte, die Männer begehen, die in nicht gesicherten sozialen Verhältnissen leben, die in der Regel wenig gut formal gebildet sind und die sogenannte "gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen" befolgen. Im Übrigen sind in diesem Segment, ich spreche hier vornehmlich von Körperverletzungsdelikten, Nichtdeutsche nicht nur als Täter, sondern auch als Opfer stark vertreten.

Die Polizei gibt sich verschlossen

SPIEGEL ONLINE: Welche Rolle spielen womöglich Vorurteile von Polizisten, ein zumindest unterschwelliger Rassismus, wenn es um ihre Beobachtungen geht?

Baier: Polizisten kommen eher aus höhergebildeten Milieus und hatten eine behütete Kindheit. Das sind Faktoren, die generell eine Anfälligkeit für fremdenfeindliche Überzeugungen verringern. Unser Problem ist aber, dass wir zu dem Thema nichts wissen. Es gibt keine Studie, die sich mit Rassismus in der Polizei befasst.

SPIEGEL ONLINE: Woran liegt das?

Baier: Wir wollten vor zehn Jahren das Phänomen Gewalt gegen Polizisten erforschen und im Zuge dessen Beamte auch fragen, ob sie als Kinder geschlagen wurden. Da gab es einen Aufschrei. Wenn die Polizei befürchtet, dass sie durch Forschungsergebnisse Probleme bekommen könnte, gibt sie sich verschlossen. Da muss der öffentliche Druck schon immens sein.

Behr: Das sehe ich genauso. Es gibt offenbar keinen gesellschaftlichen Druck für eine aktuelle Forschung zu Fremdenfeindlichkeit in der Polizei. Der letzte Hype ist Ende der Achtzigerjahre entstanden, als die Polizei sich mit massiven Vorwürfen konfrontiert sah. Seither hat sie es geschafft, keinen Anlass für einen neuen Skandal zu bieten. Eine institutionelle Fremdenfeindlichkeit zumindest gibt es nach meiner Wahrnehmung nicht. Es gibt sicherlich Polizisten mit fremdenfeindlichen Einstellungen, aber es gibt kein fremdenfeindliches Regelwerk, das aus ihren Haltungen zwangsläufig Handlungen macht.

Polizei in Hamburg

Polizei in Hamburg

Foto: Bodo Marks/ dpa

SPIEGEL ONLINE: Fürchten Sie denn, dass die Polizei grundsätzlich empfänglich ist für einen Rechtsruck?

Behr: Ich denke, nicht im politischen Sinne, auch wenn Studien fehlen. Beobachten lässt sich jedoch ein Trend zu Autoritarismus und Ordnungsdenken. Seit den Neunzigerjahren gab es eine Zeit der Demokratisierung, der Mitbestimmung, der flachen Hierarchien. Das ist vorbei. Die Polizei entwickelt sich wieder zu einer Law-and-Order-Behörde. Man rüstet enorm auf. Es ist zum Beispiel irrational, dass die Polizei Kriegswaffen beschafft. Es erweckt in Zeiten des Terrors allein den Eindruck: Der Staat tut was.

Baier: Wir wissen aus der Forschung, dass eine zugewandte, kommunikative Polizei der beste Weg ist, Kriminalität zu senken. Das Konzept des harten Durchgreifens ist definitiv der falsche Weg.

SPIEGEL ONLINE: Ist eine Null-Toleranz-Strategie also überholt?

Baier: Ein repressives Vorgehen ist in bestimmten Situationen ohne Zweifel richtig. Die Polizei muss zum Beispiel bei zu erwartenden Ausschreitungen bei Fußballspielen oder Demonstrationen Präsenz zeigen, eingreifen, Straftäter rigoros verfolgen. Der Repressionsgedanke darf aber nicht zur Leitkultur polizeilichen Arbeitens werden. Polizeiarbeit muss grundsätzlich bürgerorientiert und nicht bürgerfeindlich erfolgen.

Behr: Zero Toleranz klingt martialisch und überzeugend, ist aber in der Praxis weder anwendbar noch zielführend. Unsere Polizei wird ja nicht deshalb so geschätzt, weil sie martialisch und dogmatisch vorgeht, sondern weil sie verhältnismäßig und der Lage angepasst agiert.

SPIEGEL ONLINE: Braucht es in Zeiten starker Migration mehr Migranten in der Polizei?

Behr: Definitiv nein. Ich habe überhaupt nichts gegen mehr Buntheit und Diversität in der Polizei. Aber Menschen mit Migrationsgeschichte können per se nichts besser als andere. Der Migrantenstatus allein ist kein Ticket für interkulturelle Kompetenz. Migranten in der Polizei sind keine Mittler, sie haben nichts zu verhandeln, sondern das deutsche Recht durchzusetzen. Natürlich gibt es Vorteile, wenn sie zum Beispiel andere Sprachen können. Aber Sprachkompetenzen lassen sich erlernen. Kultursensibilität geht alle Beamtinnen und Beamten an. Man muss sehr viel mehr danach fragen, was Polizisten können und nicht danach, woher sie kommen.

Baier: Wir haben in der Forschung sogar Einsatzsituationen gefunden, in denen es schlecht ist, wenn der Polizist einen Migrationshintergrund hat. Da versucht dann ein Türke, einen türkischstämmigen Beamten auf seine Seite zu ziehen und redet plötzlich nur noch in beider Muttersprache. Wenn der Beamte sich dem verweigert, kann die Lage allein deshalb eskalieren.

SPIEGEL ONLINE: Würden Sie Ihren Kindern eigentlich empfehlen, Polizist zu werden?

Behr: Ich würde sagen: "Wenn du eine Tendenz zum Individualismus hast, zur Sensibilität, dann lass es!" Polizei ist etwas für Personen, die sich gut in Gruppen einfügen und etwas aushalten können.

Baier: Ich würde es meiner Tochter nicht empfehlen. Wenn sie selbst den Wunsch hat, würde ich ihr aber auch nicht abraten. Es ist ein abwechslungsreicher Beruf, in dem man schon im Kleinen Gutes tun kann.

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