Massaker in Las Vegas Polizei verteidigt ihren Einsatz

Sheriff Lombardo
Foto: AFPDer Polizeichef von Las Vegas hat sich und seine Mitarbeiter gegen die Kritik verteidigt, während des Massakers vom 1. Oktober nicht schnell genug reagiert zu haben. Sheriff Joseph Lombardo hatte bei einer Pressekonferenz am Montag erklärt, der Schütze habe zunächst von seiner Hotelsuite aus auf einen Wachmann geschossen und sechs Minuten später das Feuer auf die Besucher des Musikfestivals eröffnet.
Seitdem sieht sich die Polizei mit der Frage konfrontiert, ob der Schütze nicht schneller hätte gestoppt werden können. Die Einsatzkräfte haben "alles richtig gemacht", sagte nun Lombardo in einem Interview mit dem TV-Sender CBS in Las Vegas. "Die Reaktion erfolgte so schnell wie möglich. Ich glaube nicht, dass sie noch schneller hätte erfolgen können."
Niemand versuche, etwas zu verheimlichen, sagte Lombardo. "Wir sind transparent. Wir lassen Menschen die Informationen wissen, die wir zu einem bestimmten Zeitpunkt haben."
.@Sheriff_LVMPD speaks about the #1October tragedy on the strip during his weekly series on @8NewsNow. https://t.co/vO7RklMTgs
— LVMPD (@LVMPD) October 11, 2017
Schon in seiner Pressekonferenz am Montag hatte Lombardo gesagt, dass im Zuge der Ermittlungen neue Einzelheiten bekannt werden könnten - und dadurch das zuvor Gesagte womöglich korrigiert werden müsse. Auch in dem aktuellen Interview sagte er, es sei möglich, dass die Zeitangaben noch einmal korrigiert werden müssten. Es seien Menschen involviert, und da könne so etwas vorkommen.
In ersten Berichten nach dem Massaker hieß es, der Schütze habe zunächst durch Fenster seines Hotelzimmers auf die Festivalbesucher geschossen und habe gestoppt, als er einen Wachmann auf dem Flur bemerkte. Diese Angaben zum Zeitverlauf korrigierte Lombardo am Montag.
Video: Schütze feuerte Minuten vor Massaker auf Wachmann
Der Schütze hatte insgesamt 58 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Das Motiv ist weiter unklar, doch die Polizei kommt eigenen Angaben zufolge bei ihren Ermittlungen voran. "Unser Bild des Verdächtigen wird ein bisschen klarer", sagte Lombardo. "Ich glaube, wir werden eine ziemlich gute Vorstellung von seinen Gründen haben, aber das wird noch Zeit brauchen."