Erstes Halbjahr 2018
Deutsche Flugsicherung registrierte 113 Laserattacken auf Piloten
Immer wieder werden Piloten beim Starten oder Landen mit Laserpointern geblendet. 2018 ging die Zahl der Attacken im ersten Halbjahr etwas zurück. Experten zufolge auch, weil die Delikte strikter geahndet werden.
Flugzeug bei der Landung am Flughafen in Düsseldorf
Foto: Julian Stratenschulte/ dpa
Gefährliche Laserattacken auf Piloten haben an den großen deutschen Flughäfen etwas abgenommen. Im ersten Halbjahr 2018 gab es 113 Blendungen rund um die größeren Airports, wie die Deutsche Flugsicherung (DFS) mitteilte. Das waren insgesamt 16 Laserattacken weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Flugzeuge werden oft bei Start oder Landung ins Visier genommen. Es gebe aber auch Blendungen aus großen Höhen, sagte eine Unternehmenssprecherin. Die DFS mit Sitz im hessischen Langen ist für die Flugverkehrskontrolle in Deutschland zuständig und überwacht bundesweit 16 internationale Airports.
Anstieg der Attacken am Flughafen Frankfurt
An manchen Airports sank die Zahl der registrierten Fälle den DFS-Zahlen zufolge deutlich: München verzeichnetet einen Rückgang von 13 auf 5. Auch Hannover, Hamburg und Stuttgart meldeten weniger Attacken.
Am Flughafen Frankfurt gab es hingegen einen deutlichen Anstieg: Die Zahl der Angriffe verdoppelte sich von 11 auf 22. In Bremen gab es mit drei Vorfällen einen mehr als im ersten Halbjahr 2017.
Die Pilotenvereinigung Cockpit begründet den generellen Rückgang mit einer erfolgreichen Aufklärungsarbeit und möglichen Haftstrafen.
Bis zu zehn Jahre Haft
"Vor einigen Jahren waren die Blendungen für einige Jugendliche ein hipper Streich", sagte Cockpit-Sprecher Janis Georg Schmitt. "Möglich ist auch, dass sich einige Menschen durch die viele Fliegerei gestört fühlen und so versuchen, sich zu wehren."
Schmitt ist selbst Pilot und wurde nach eigenen Angaben dreimal Opfer von Laserpointer-Attacken. Da es für die Piloten eine Meldepflicht gibt, geht Schmitt davon aus, dass die Dunkelziffer nicht deutlich über den DFS-Zahlen liegt.
"Den Tätern muss heute bewusst sein, dass sie konsequent verfolgt werden", sagt Schmitt. Er erinnert sich an einen Fall, bei dem ein Polizeihubschrauber den Angreifer kurz nach der Attacke auf ein Flugzeug stellen konnte.
Laut dem Sicherheitsbericht des Luftfahrtbundesamts (LBA) drohen Haftstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Neben gesundheitlichen Schädigungen wie Verbrennungen warnt die Behörde mit Sitz in Braunschweig vor einer Einschränkung des Sichtfelds oder Desorientierung der Piloten.
Vor allem nachts, wenn die Augen sich an die Lichtverhältnisse angepasst haben und das Licht im Cockpit stark gedimmt ist, können Blendungen nach LBA-Angaben zu zeitweisem Verlust der Nachtsicht führen.