Polizeieinsatz in Leipzig (2016)
Foto: Sebastian Willnow/ dpaNeun Monate nach einer gewaltsamen Auseinandersetzung zweier Rockerklubs in Leipzig ist Mordanklage gegen vier Männer erhoben worden. Der Hauptbeschuldigte, ein 31-jähriger Hells Angel, soll im Juni vergangenen Jahres auf Mitglieder einer rivalisierenden Rockergruppierung geschossen und dabei einen 27-Jährigen getötet haben. Das teilte die Leipziger Staatsanwaltschaft mit. Zwei andere Männer wurden lebensgefährlich verletzt.
Dem 31-Jährigen werden daher auch versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung in zwei Fällen vorgeworfen. Die drei anderen beschuldigten Hells-Angels-Mitglieder im Alter zwischen 34 und 45 Jahren sollen an der Tat beteiligt gewesen sein. Sie sollen mit gezielten Gewalttätigkeiten zur Tötung des 27-Jährigen beigetragen haben.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Beschuldigten bewusst die Konfrontation mit den gegnerischen United Tribuns suchten, um sich für einen zuvor erfolgten Angriff auf eines ihrer Mitglieder zu rächen. Die vier Männer äußerten sich demnach bislang nicht zu den Tatvorwürfen. Alle sitzen in Untersuchungshaft.
Einer der Männer, der Präsident des mittlerweile aufgelösten Hells Angels Charter Leipzig, war Anfang des Jahres in Wien von der Polizei festgenommen worden. Er war nach der Tat zunächst in Untersuchungshaft gekommen, dann aber freigelassen worden und untergetaucht.
Nach dem 34-Jährigen wurde daraufhin europaweit mit Haftbefehl gesucht. Die Ermittlungen gegen weitere Hells-Angels-Mitglieder wegen schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung dauern noch an.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Vereinslokal der Hells Angels in Wien: Hier ist die Polizei mit einem massiven Aufgebot angerückt, um einen flüchtigen Hells Angel festzunehmen.
Es handelt sich bei dem Festgenommenen um den Chef der Leipziger Hells Angels.
Der Mann steht unter Mordverdacht und war untergetaucht - nun ging seine Flucht in Wien zu Ende.
Tatort an der Leipziger Eisenbahnstraße: Im Juni 2016 wurde hier ein Mann durch Schüsse tödlich verletzt. Er war Mitglied der United Tribuns, einer mit den Hells Angels konkurrierenden Rocker-Gruppierung.
Polizisten vor dem Klubhaus der Leipziger Hells Angels: Der Gesuchte und nun in Wien festgenommene Mann ist Chef der Vereinigung in der Stadt.
Hauptquartier der United Tribuns: Nach den tödlichen Schüssen zeigte die Polizei massiv Präsenz.