Letzter Umzug Posträuber Ronnie Biggs kommt ins Pflegeheim

Sein Tod steht kurz bevor, nur deshalb wurde Ronnie Biggs kürzlich begnadigt. Nun wird der legendäre Posträuber nach Angaben seines Anwalts vom Krankenhaus in ein Pflegeheim verlegt: "Das wird sein letztes Zuhause sein."

London - Ronnie Biggs war erst vor eineinhalb Wochen kurz vor seinem 80. Geburtstag überraschend begnadigt und am Freitag aus der Haft entlassen worden. Grund für die Begnadigung war Biggs' schlechter Gesundheitszustand.

Der legendäre Gangster wurde am Montag von seinem Sohn Michael aus der Klinik im ostenglischen Norwich abgeholt, wo sich Biggs schon vor seiner Begnadigung unter anderem von einer schweren Lungenentzündung erholt und auch seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte. Die ihm noch verbleibende Zeit werde er nun in einem Pflegeheim im Norden Londons verbringen, sagte Biggs Rechtsanwalt Giovanni Di Stefano. Er betonte, dass sein Mandant immer noch sehr krank sei. Er sei "sehr, sehr krank. Das wird sein letztes Zuhause sein."

"Es geht im gerade gut genug, um verlegt zu werden", sagte Di Stefano mit Blick auf das Pflegeheim. Er verteidigte, dass Biggs dort auf Kosten der Steuerzahler rund um die Uhr betreut wird. "Das ist nicht mehr oder weniger, was jeder bekäme, der nur über begrenzte Mittel verfügt."

Vor 46 Jahren hatte Biggs zusammen mit einer Bande den königlichen Postzug von Glasgow nach London überfallen. Dabei entkamen sie mit einer Beute von 2,6 Millionen Pfund - heute wären das umgerechnet 47 Millionen Euro.

Biggs wurde zu 30 Jahren Haft verurteilt, entwischte aber aus dem Gefängnis und war rund 35 Jahre auf der Flucht. Nachdem er der Justiz immer wieder um Haaresbreite entkam, kehrte er 2001 nach einem Schlaganfall freiwillig nach England zurück und wanderte sofort ins Gefängnis. Er saß nur ein Drittel seiner Haftstrafe ab.

jjc/AP/dpa

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