Schwere Vorwürfe Mehr als hundert Londoner Polizisten weiter regulär im Dienst – trotz Ermittlungen gegen sie

Von 548 Londoner Polizisten, gegen die derzeit wegen sexuellen Fehlverhaltens oder häuslicher Gewalt ermittelt wird, sind nur 71 suspendiert worden. Die Opposition kritisiert, das würde Vertrauen weiter untergraben.
Metropolitan Police (Symbolbild): Ermittlungsbehörde in der Krise

Metropolitan Police (Symbolbild): Ermittlungsbehörde in der Krise

Foto: OLIVIER HOSLET / EPA

Zahlreiche Einsatzkräfte der Londoner Metropolitan Police sind weiter regulär im Dienst, obwohl gegen sie wegen sexuellen Fehlverhaltens oder häuslicher Gewalt ermittelt wird. Das berichten unter anderem die BBC  und der Radiosender LBC .

Von 548 Polizisten, gegen die derzeit ermittelt werde, seien nur 71 suspendiert worden, ergab ein sogenannter Freedom of Information Request der oppositionellen Liberaldemokraten. 236 Polizisten wurden demnach in ihren Aufgaben beschränkt, 97 haben die Behörde verlassen.

Die Partei kritisierte, die Zahlen würden das Vertrauen der Bevölkerung in die Metropolitan Police weiter untergraben. Laut LBC arbeiten 144 Beamte trotz der Ermittlungen gegen sie normal weiter. 111 von ihnen wird sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen, 28 häusliche Gewalt und 5 beides.

Für diesen Dienstag wird ein unabhängiger Untersuchungsbericht erwartet, der offenlegen soll, wie tief Rassismus, Sexismus und Homophobie in der Polizeieinheit verwurzelt sind. Allen Erwartungen zufolge wird der Bericht ein verheerendes Bild der Londoner Polizei zeichnen.

Er war in Auftrag gegeben worden, nachdem die skandalgeplagte Metropolitan Police ihren vorläufigen Tiefpunkt erreicht hatte: Im März 2021 hatte ein Polizist die 33-jährige Londonerin Sarah Everard entführt, vergewaltigt und ermordet. Die britische Innenministerin Suella Braverman kündigte an, die Entlassung von Polizeibeamten gesetzlich zu vereinfachen.

bbr/dpa
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