Ermittler veröffentlichen Videoaufnahmen 14-Jährige in Los Angeles durch Querschläger aus Polizeiwaffe getötet

Beim Einkaufen wurde eine Jugendliche in Los Angeles tödlich von einer Polizeikugel getroffen. Bürgerrechtsaktivisten kritisieren die Schussabgabe. Die Ermittler kündigten eine »transparente« Untersuchung an.
Gedenken an die 14-Jährige, die in Los Angeles tödlich von einer Polizeikugel getroffen wurde

Gedenken an die 14-Jährige, die in Los Angeles tödlich von einer Polizeikugel getroffen wurde

Foto: ROBYN BECK / AFP

Die Polizei in Los Angeles (LAPD) hat Videoaufnahmen eines Vorfalls veröffentlicht, bei dem eine 14-Jährige durch einen Querschläger aus der Dienstwaffe eines Polizisten getötet wurde.

Am Tag vor Heiligabend war die Jugendliche mit ihrer Mutter beim Kleiderkaufen für ihren 15. Geburtstag, als sie in einer Umkleidekabine tödlich getroffen wurde. Die Polizei war nach eigenen Angaben wegen eines Angriffs und einer mutmaßlichen Schussabgabe zu dem Kaufhaus im Stadtteil North Hollywood gerufen worden.

Keine Schusswaffe bei Verdächtigem gefunden

Aufnahmen aus einer Überwachungskamera zeigen einen Mann, der mit einem schweren Fahrradschloss in der Hand durch das Geschäft läuft und Menschen schlägt. Aufnahmen aus Körperkameras der Polizei dokumentieren, wie mehrere Einsatzkräfte mit gezogenen Schusswaffen vor Ort eintreffen. Sekunden nachdem sie den Verdächtigen ausmachen, schießt einer der Beamten. Der Verdächtige fällt zu Boden und wird mit Handschellen gefesselt. Er wurde ebenfalls getötet. Bei ihm sei keine Schusswaffe gefunden worden, so die Polizei.

Den Ermittlern zufolge prallte eine von dem Polizisten abgefeuerte Kugel vom Boden ab und durchschlug die Wand der Umkleidekabine, in der sich die Jugendliche befand.

»Gründliche, vollständige und transparente« Untersuchung angekündigt

Der Polizist, der die Schüsse abgegeben hat, wurde für die Dauer der Ermittlungen in den Verwaltungsdienst versetzt, sagte ein Sprecher des LAPD.

LAPD-Chef Michel Moore versprach in einer Erklärung eine »gründliche, vollständige und transparente« Untersuchung dessen an, was er eine »verheerende Tragödie« nannte. Das Büro des kalifornischen Generalstaatsanwalts sollte ebenfalls eine unabhängige Untersuchung einleiten.

Die Bürgerrechtsorganisation Lulac kritisierte es als unverantwortlich, dass Polizisten »auf dem Höhepunkt des Weihnachtseinkaufs in einem belebten Geschäft Schüsse abgeben, ohne zu wissen, ob der Verdächtige bewaffnet war«.

Der Vorfall ist der jüngste in einer ganzen Reihe von tödlichen Schusswaffeneinsätzen durch US-Polizisten. Es gibt keine landesweite Statistik zu solchen Fällen.

bbr/AFP/AP
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