Netflix-Doku "Making a Murderer"
Gericht stoppt Freilassung von Brendan Dassey
Seit der "Netflix"-Doku "Making a Murderer" bangen viele um das Schicksal von Brendan Dassey. Er sollte in den kommenden Tagen aus dem Gefängnis freigelassen werden, doch jetzt kippte ein Gericht das Urteil.
Foto: REUTERS/Manitowoc County Sheriffs Department
Die "Netflix"-Serie "Making a Murderer" hat den Fall des verurteilten Brendan Dassey berühmt gemacht. Am Dienstag hatte ein Richter die sofortige Freilassung des seit rund elf Jahren im Gefängnis sitzenden Dassey angeordnet. Nun hat ein Gericht in Chicago das Urteil gekippt - Dassey muss vorerst hinter Gittern bleiben.
"Making a Murderer" skizziert detailliert den Fall des damals 16-jährigen Jugendlichen: 2005 gestand er, mit seinem Onkel Steven Avery zusammen die Fotografin Teresa Halbach gefesselt, vergewaltigt und getötet zu haben. Ob der minderbemittelte Dassey tatsächlich an der Tat beteiligt war, ist ungewiss. Er legte das Geständnis unter fragwürdigen Bedingungen ab. Der Fall gilt in den USA als Justizskandal.
Vor dem Gefängnis in Portage im US-Bundesstaat Wisconsin warteten zahlreiche Journalisten darauf, die Freilassung Dasseys live mitzuerleben. Als das Gericht die Entscheidung um die Mittagszeit kippte, zeigten sich seine Anwälte Steve Drizin und Laura Nirider schwer enttäuscht: "Man kann in Worten nicht ausdrücken, wie enttäuscht wir sind", hieß es in einer Mitteilung, die kurz nach dem Urteil herausgegeben wurde. "Der Kampf geht weiter."
"Making a Murderer" erregte vor allem in den USA gewaltiges Aufsehen. In einer Petition an das Weiße Haus verlangten mehr als 500.000 Unterzeichner die Begnadigung der Verurteilten.