Entlassung aus U-Haft Mutmaßlicher Drogenpate Bashkim Osmani auf freiem Fuß

Seinen Pass musste er abgeben: Nach Zahlung einer Kaution hat Bashkim Osmani, der mutmaßliche Strippenzieher eines Kokainnetzwerks, das Gefängnis auf Mallorca verlassen.
Bashkim Osmani vor dem Landgericht Hamburg (Archivbild)

Bashkim Osmani vor dem Landgericht Hamburg (Archivbild)

Foto: Jens Ressing / picture-alliance/ dpa

Der mutmaßliche Drogenschmuggler Bashkim Osmani ist nach SPIEGEL-Informationen am Dienstagabend aus dem Gefängnis von Palma auf Mallorca entlassen worden. Er hat eine Kaution von 400.000 Euro gezahlt und die Nacht zum Mittwoch bereits in Freiheit verbracht.

Die Entlassung des mutmaßlichen Rauschgifthändlers und Geldwäschers erfolgte unter Auflagen: Osmani darf die Insel Mallorca nicht ohne Erlaubnis verlassen, er muss sich zweimal im Monat bei den Behörden melden. Sein Pass sei eingezogen worden, hieß es in Berichten von Lokalzeitungen.

Bei einer EU-weiten Razzia gegen einen mutmaßlichen albanischen Kokainschmuggelring hatte die Polizei im Februar insgesamt 45 Verdächtige festgenommen – darunter auch den Hamburger Kiezpaten Bashkim Osmani. Er ging den Ermittlern in Kroatien ins Netz, wurde dann nach Mallorca ausgeliefert und dort am 2. März in Untersuchungshaft genommen.

Laut »Bild«-Zeitung soll sich Osmanis Anwalt Jaime Campaner »wochenlang« dafür eingesetzt haben, dass sein Mandant freikommt.

Bashkim Osmani kam Ende der Siebzigerjahre mit mehreren Brüdern aus dem Kosovo nach Deutschland. Die Familie wurde schnell eine der schillerndsten des Hamburger Kiezes (lesen Sie hier mehr).

Der älteste der vier Brüder, Qazim, arbeitete angeblich als Aushilfsfahrer bei einer Altkleidersammlung, fuhr jedoch bald im Ferrari durch die Hansestadt. Die Brüder sollen inzwischen über ein Firmen- und Immobilienimperium im Wert einer dreistelligen Millionensumme verfügen.

Die Behörden versuchten jahrelang, dem Reichtum der Osmanis auf den Grund zu gehen, konnten ihnen jedoch zunächst keine illegalen Tätigkeiten nachweisen. Erst 2008 wurden zwei der Brüder, Bashkim und Burim Osmani, zu mehreren Jahren Haft verurteilt – wegen Untreue. Damals ging es um 27 Millionen Euro.

ala
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