Anfang August stießen am Mannheimer Hauptbahnhof ein Güterzug und ein Eurocity zusammen, 35 Menschen wurden verletzt. Nun gestand der Lokführer des Güterzugs, er habe ein Signal übersehen.
Unglücksstelle am Mannheimer Hauptbahnhof: Ein Güterzug hatte einen Eurocity gerammt
Foto: Uli Deck/ dpa
Mannheim - Rund zweieinhalb Monate nach dem Zugunglück von Mannheim mit 35 Verletzten hat der Lokführer des beteiligten Güterzugs Fehler eingeräumt. Er habe ausgesagt, ein Haltesignal übersehen zu haben, erklärte ein Sprecher der Mannheimer Staatsanwaltschaft und bestätigte damit einen Bericht von "hr-info".
Der Zug sei dann automatisch zwangsgebremst worden. "Er ging davon aus, dass er zu Unrecht zwangsgebremst wurde, so hat er es geschildert." Daher sei er trotzdem wieder angefahren. Der Mann habe sich über den Rechtsbeistand seiner Gewerkschaft an die Staatsanwaltschaft gewandt.
Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und Gefährdung des Bahnverkehrs aufgenommen. Schnell war klar: Die Unfallursache ging auf menschliches Versagen zurück. Der Verdacht der Staatsanwaltschaft richtete sich daraufhin gegen den Lokführer des Güterzugs. Den Ermittlern zufolge ist der Mann kein Mitarbeiter der Deutschen Bahn, sondern Triebfahrzeugführer einer Personalagentur.