Mannichls Rede im Wortlaut
"Wir dürfen uns von Einzelnen nicht in Angst und Schrecken versetzen lassen"
Er lässt sich nicht einschüchtern: Der Passauer Polizeichef Alois Mannichl trat nach seiner Entlassung aus der Klinik bewusst vor die Kameras und gab eine Erklärung ab. Den Kampf gegen den Rechtsextremismus will er entschieden weiterführen.
Passau - Die Erklärung des Passauer Polizeichefs Alois Mannichl bei seiner Entlassung aus dem Krankenhaus im Wortlaut:
"Ich habe bewusst den Weg hier gewählt. Ich wollte nicht durch die Hintertür hinausgehen, denn ich glaube, es ist wichtig, dass wir beweisen, dass wir uns von diesen Rechtsextremisten nicht einschüchtern lassen. Für mich war ganz wichtig, dass ich heute und hier diese Strecke gehe, und ich möchte das zum Anlass nehmen, mich bei Ihnen allen herzlich zu bedanken für die wirklich faire Berichterstattung.
Polizeichef Alois Mannichl neben dem Chefarzt und seiner Frau: "Ohne die hätte ich das Ganze nicht durchgestanden"
Foto: AP
Aber insbesondere möchte ich mich bedanken bei unserem Herrgott, der mir viele Schutzengel gegeben hat, beginnend beim Notarzt, über die Rettungsdienste aber ganz besonders hier im Klinikum. Ich darf mich ganz herzlich bedanken bei Herrn Professor Grimm, der mit allen hier im Klinikum wirklich Hervorragendes geleistet hat, und dem es gelungen ist, dass ich heute, wenige Tage nach diesem feigen Anschlag, auch wieder nach Hause darf.
Es war für mich unheimlich beeindruckend, wie viel Zuspruch ich aus der gesamten Republik erhalten habe und hat mich bestärkt, dass wir alle gemeinsam im Kampf gegen Rechtsextremismus so weiter machen müssen.
Und Sie können sicher sein, wir werden im Kampf gegen den Rechtsextremismus nicht nachlassen. Wir dürfen uns von Einzelnen nicht in Angst und Schrecken versetzen lassen. Ich werde mich nicht versperren, ich werde weiterhin mein Leben leben.
Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei meiner Familie, meiner Frau, meiner Tochter, meinem Sohn, die fast rund um die Uhr die letzten Tage mit mir verbracht haben und ohne die ich das Ganze nicht durchgestanden hätte. Das war das Wichtigste für mich. Ich bedanke mich."