Marshallinseln Geisterboot mit riesiger Menge Kokain angespült

Auf einer Inselkette im Pazifik ist ein verlassenes Boot entdeckt worden – möglicherweise trieb es jahrelang auf dem Meer. An Bord: 649 Kilogramm Kokain.
Auf den Marshallinseln angespültes Boot: Kokain an Bord

Auf den Marshallinseln angespültes Boot: Kokain an Bord

Foto: MARSHALL ISLANDS POLICE DEPARTMENT / AFP

Es ist die größte Menge Kokain, die jemals auf dem Marshallinseln gefunden wurde: Die Behörden in dem Inselstaat haben 649 Kilogramm der Droge sichergestellt, wie unter anderem der »Guardian«  und CNN  berichten. Das Kokain wurde demnach in einem verlassenen, etwa fünfeinhalb Meter langen Boot an einem Strand des abgelegenen Ailuk-Atolls entdeckt.

Einem der etwa 400 Bewohner des Atolls sei das Boot in der vergangenen Woche aufgefallen, hieß es. Er habe es untersucht und sei dabei auf die Drogen gestoßen. Das Kokain sei in einem Fach versteckt gewesen, sagte Generalstaatsanwalt Richard Hickson den Berichten zufolge.

»Es könnte ein bis zwei Jahre auf dem Pazifik getrieben sein«

Generalstaatsanwalt Richard Hickson

Laut Hickson stammt das Boot höchstwahrscheinlich aus Mittel- oder Südamerika. »Es könnte ein bis zwei Jahre auf dem Pazifik getrieben sein«, sagte er.

Die Polizei teilte mit , dass die Drogen in 649 Paketen mit je einem Kilogramm Kokain verpackt gewesen seien. Auf Fotos ist zu erkennen, dass die Pakete mit den Buchstaben »KW« gekennzeichnet sind. Laut den Behörden wurde die gesamte Menge in einer Verbrennungsanlage vernichtet – mit Ausnahme von zwei Paketen. Diese sollen der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA für Analysen übergeben werden.

Kokain-Pakete: Angespült auf den Marshallinseln

Kokain-Pakete: Angespült auf den Marshallinseln

Foto: MARSHALL ISLANDS POLICE DEPARTMENT / AFP

Aufgrund der Strömungen im Pazifik werden häufiger Abfälle und andere Gegenstände aus Amerika nach Monaten oder Jahren auf hoher See auf den Marshallinseln, einer Kette von Korallenatollen und Vulkaninseln, angespült – darunter auch Drogen. Strafverfolgungsbeamte vermuten, dass Schmuggler ihre Ware aufgeben, wenn sie in Gefahr geraten, oder dass die Ladung bei Stürmen verloren geht.

wit

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