Messerattacke in Kunming Chinesisches Gericht verurteilt drei Täter zum Tode

Mit Beilen und Messern gingen sie auf die Menschen los: Im März töteten Angreifer an einem Bahnhof der südchinesischen Stadt Kunming 31 Menschen. Nun wurden drei der Täter zum Tode verurteilt, eine Frau muss lebenslang hinter Gitter.
Prozess in China: Drei Männer wegen Mordes zum Tode verurteilt

Prozess in China: Drei Männer wegen Mordes zum Tode verurteilt

Foto: REUTERS/ CCTV

Kunming - Mehr als ein halbes Jahr nach der brutalen Messerattacke im Bahnhof von Kunming im Südwesten Chinas sind drei der Täter wegen Mordes zum Tode verurteilt worden. Eine weitere Täterin muss lebenslang ins Gefängnis, wie das staatliche Fernsehen in China mitteilte. Der Prozess wurde in Kunming abgehalten. Die drei zum Tode verurteilten Männer sollen die Anführer der Gruppe gewesen sein, die für den Angriff verantwortlich gemacht wird. Die Frau soll Mittäterin sein.

Die Angreifer waren am 1. März mit Beilen und Messern in den Bahnhof der Millionenstadt gestürmt. 31 Menschen kamen bei dem Anschlag ums Leben, mehr als 140 weitere wurden verletzt. Fünf Täter sollen während des Angriffs von der Polizei getötet worden sein. Die chinesische Regierung machte schnell Separatisten aus Xinjiang für die Attacke verantwortlich. Die Provinz ist Heimat der vorwiegend muslimischen Minderheit der Uiguren, die sich von Peking benachteiligt sehen.

Bei dem Prozess waren schwerbewaffnete Sicherheitskräfte im Gerichtssaal zugegen, die Angeklagten hatten geschorene Köpfe und trugen Häftlingskleidung, wie im chinesischen Fernsehen zu sehen war. Der Staatsanwaltschaft zufolge wurden drei der vier Verdächtigen gefasst, als sie versuchten, über die chinesische Grenze zu fliehen.

Die Millionenstadt Kunming liegt in der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Diese grenzt unter anderem an die autonome Region Tibet. China hält Tibet seit dem Jahr 1951 besetzt und kontrolliert die autonome Region sowie die anliegenden Provinzen, in denen ebenfalls zahlreiche Tibeter leben, mit harter Hand.

jbe/AFP/Reuters/AP
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