Tödlicher Angriff Polizei fasst mutmaßlichen Messerstecher vom Alexanderplatz

Die Polizei hat einen Mann festgenommen, der am Wochenende einen 30-Jährigen am Berliner Alexanderplatz getötet haben soll. Zum Hintergrund des Verdächtigen wurde nichts bekannt.
Tödlicher Angriff: Polizei fasst mutmaßlichen Messerstecher vom Alexanderplatz

Tödlicher Angriff: Polizei fasst mutmaßlichen Messerstecher vom Alexanderplatz

Foto: Maurizio Gambarini/ dpa

Berlin - Die intensive Fahndung führte offenbar zum Erfolg: Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf einen 30-Jährigen am Alexanderplatz in Berlin hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen.

Der 18-Jährige sei am Montagmittag kurz vor 14 Uhr im Berliner Stadtteil Friedrichshain festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Mordkommission werde den Verdächtigen jetzt vernehmen. Am Dienstag soll er einem Richter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft wird Haftbefehl wegen Mordes beantragen, wie Sprecher Martin Steltner sagte.

Der Festgenommene ist wegen Gewalttaten und Drogendelikten polizeibekannt. Gefahndet hatte die Polizei nach einem Täter, der durch einen Nasenring und drei Piercings in der Unterlippe auffalle. Viele Zeugen hatten am Sonntagnachmittag beobachtet, wie der 30-jährige Mann von einem anderen erstochen wurde.

Beide Männer waren mit Begleitern unterwegs und kamen aus Kneipen und Clubs. Zwischen den Gruppen kam es zu einem Wortwechsel, der zu einem Streit eskalierte. Der Täter griff den 30-Jährigen mit dem Messer an und stach zu. Das Opfer wurde zunächst wiederbelebt, starb dann aber auf dem Weg ins Krankenhaus.

Rund um den Alexanderplatz ist es in den vergangenen Jahren wiederholt zu Gewalttaten gekommen. 2012 wurde dort der 20-jährige Jonny K. von mehreren Männern aus nichtigen Anlass totgeprügelt - der Fall löste auch bundesweit Entsetzen aus.

Innensenator Frank Henkel (CDU) erklärte, es sei nachvollziehbar, dass die Menschen nach solchen Taten Angst hätten. Allerdings habe die Polizei in den vergangenen Jahren am Alexanderplatz gegengesteuert und sei häufiger dort präsent. Daher habe es auch weniger gefährliche Körperverletzungen gegeben.

Henkel betonte aber, die Polizei könne nicht alles allein regeln, was auf diesem Platz an "Alkohol, Vernachlässigung und sozialen Spannungen" aufeinanderpralle. "Der Alex bleibt ein Ort, der großes Kopfzerbrechen bereiten muss", so der CDU-Politiker.

gam/ala/dpa
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