Beim Fußballspielen
Mexikanische Fahnder fassen mutmaßlichen Drogenboss
Er spielte Fußball mit drei Gefolgsleuten, da schlugen die Fahnder zu: Die mexikanische Polizei hat Ivan Cazarín Molina festgenommen. Der 31-Jährige soll die Nummer zwei des Drogenkartells Nueva Generación gewesen sein.
Ivan Cazarín Molina, drei Gefolgsleute: festgenommen in Tlajomulco de Zuniga
Foto: DPA/ CNS
Die mexikanische Bundespolizei hat im westlichen Bundesstaat Jalisco einen mutmaßlichen Drogenboss gefasst. Bei dem Festgenommen handelt es sich Behördenangaben zufolge um Ivan Cazarín Molina, der auch den Namen Victor Hugo Delgado Renteria verwendet haben soll.
Der Zugriff sei am Mittwochmorgen in der Stadt Tlajomulco de Zuniga erfolgt, sagte Polizeichef Enrique Galindo. Dabei sei kein Schuss abgefeuert worden. Cazarín Molina sei überrascht gewesen, er habe gerade mit drei Gefolgsleuten Fußball gespielt. Bei dem Zugriff seien auch fünf großkalibrige Waffen, vier Fahrzeuge und ein Beutel mit weißem Pulver - vermutlich Kokain - beschlagnahmt worden.
Der 31-jährige Cazarín Molina soll zuletzt die Nummer zwei des Drogenkartells Neue Generation (Nueva Generación) mit Wurzeln im Bundesstaat Jalisco gewesen sein. Cazarín Molina wurde wegen Mordes, Geiselnahme, Drogenhandels und Diebstahls gesucht.
In den vergangenen Jahren wurden in Mexiko wiederholt hochrangige Mitglieder von Drogenbanden festgenommen. Dennoch hält die Gewalt an. Seit dem Beginn der Offensive gegen den Drogenhandel unter dem früheren Staatschef Felipe Calderón im Jahr 2006 wurden 100.000 Menschen getötet oder als vermisst gemeldet.
Im Juli war der Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen. Von ihm fehlt nach wie vor jede Spur, wohl auch, weil korrupte Beamte den Chef des Sinaloa-Kartells deckten. Angesichts der zweifelhaften Rolle staatlicher Stellen in Mexiko hat die US-Justiz für den Fall einer neuerlichen Festnahme Guzmáns die Auslieferung des Drogenbosses beantragt.