Vermisste Studenten in Mexiko Polizei fasst untergetauchten Bürgermeister

Er soll die Verschleppung der 43 Studenten im mexikanischen Iguala angeordnet haben: Die Polizei hat den flüchtigen Bürgermeister José Luis Abarca in Mexiko-Stadt geschnappt.
Bundespolizisten auf einem Boot: Suche nach Vermissten

Bundespolizisten auf einem Boot: Suche nach Vermissten

Foto: HENRY ROMERO/ Reuters

Mexiko-Stadt - Mehr als einen Monat nach dem Verschwinden von 43 Studenten im Südwesten Mexikos ist der von der Polizei gesuchte Bürgermeister der Stadt Iguala festgenommen worden. José Luis Abarca und seine Frau wurden in Mexiko-Stadt gefasst, wie die Bundespolizei mitteilte. Das mexikanische Fernsehen berichtete, der Bürgermeister und seine Frau hätten in Mexiko-Stadt eine Wohnung gemietet und sich dort bislang versteckt gehalten.

Das Ehepar Abarca würde nun vernommen, so die Bundespolizei. Weitere Details wurden bislang nicht bekannt. Der Bürgermeister gilt als Drahtzieher des Verbrechens. Die Behörden vermuten, dass Abarca das Vorgehen gegen die Studenten anordnete, um zu verhindern, dass sie am nächsten Tag eine Rede seiner Frau mit Protesten stören. Das Bürgermeisterpaar soll Verbindungen zur Drogenmafia unterhalten. Angeblich arbeiten in der Region lokale Politiker, korrupte Polizisten und Verbrecher Hand in Hand.

Die 43 Studenten waren am 26. September in Iguala von Polizisten entführt und später vermutlich Mitgliedern der kriminellen Organisation Guerreros Unidos übergeben worden.

Bislang wurden in dem Fall mehr als 50 Verdächtige gefasst, darunter etwa 40 Polizisten. Vier der Festgenommen gaben Ende Oktober zu, an der "Entführung und dem Schicksal dieser Gruppe beteiligt" gewesen zu sein, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Demnach waren zwei Mitglieder der Drogenbande Guerreros Unidos direkt für die Verschleppung verantwortlich, die beiden anderen sollen als Wachen für das Kartell fungiert haben.

gam/dpa/AFP
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