Katholische Kirche
Bistum Trier will pädophile Pfarrer weiter beschäftigen
Das Bistum Trier wird mehrere pädophile Priester weiter beschäftigen. Der SPIEGEL hatte berichtet, dass mindestens sieben als pädophil aufgefallene Männer unter Bischof Stephan Ackermann als Pfarrer arbeiten. Laut eines Bistumssprechers haben sie keinen Kontakt zu Minderjährigen.
Trier - Das Bistum Trier wird mehrere pädophile Priester nicht von ihren Stellen abziehen. Das teilte ein Sprecher des Bistums Trier am Montag mit. Kontakt zu Minderjährigen sei bei ihnen ausgeschlossen. Zudem gäben forensische Gutachten über ihre Einsatzmöglichkeiten Auskunft.
"Im Normalfall wird sogar rigider entschieden als im Gutachten vorgesehen", sagte der Sprecher. Die Entscheidungen seien auf Basis der Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) getroffen worden.
Nach SPIEGEL-Informationen beschäftigt der Missbrauchsbeauftragte der DBK und Trierer Bischof Stephan Ackermann mindestens sieben als pädophil aufgefallene Männer im Bistum als Pfarrer. Darunter sind ein Geistlicher, der als Lehrer in einem Internat sexuelle Beziehungen zu einem seiner Schüler unterhalten haben soll, und zwei wegen des Besitzes von Kinderpornografie verurteilte Priester.
Das Bistum machte am Montag zu der genauen Zahl der pädophilen Priester keine Angaben.
Erst im vergangenen Dezember hatte Ackermann nach einem Missbrauchsfall in Saarbrücken bekräftigt, eine "Null-Toleranz-Linie" durchsetzen zu wollen. Die vorliegenden Fälle seien damit aber nicht vergleichbar, sagte der Bistumssprecher. In Saarbrücken habe es bei der Anwendung der Leitlinien der Bischofskonferenz Fehler gegeben, bei den neuen Beschuldigungen nach momentanem Stand aber nicht.