Ermittlungen wegen Betruges Vater sammelt mehr als 15.000 Euro für vermeintlich krebskranke Tochter

Polizei Nordrhein-Westfalen
Foto: imago/ Deutzmann"Papa hilft dir" stand über dem Spendenaufruf im Internet. Seine Tochter Amelie, so schrieb der Mann, sei an Leukämie erkrankt. Er brauche Geld für ihre Behandlung, 15.000 Euro sammelte er, so berichtet es die "Rheinische Post ". Doch mittlerweile ist klar: Der Mann hat zwar eine Tochter, doch ihre Krankheit ist frei erfunden.
Reporter der Sat.1-Sendung "Akte" berichteten zuerst über den Fall. Die Polizei Mönchengladbach bestätigte nun, dass man gegen den 41-Jährigen wegen Betruges ermittle. Er soll Ende vergangenen Jahres mit der Masche begonnen und eine fünfstellige Summe ergaunert haben. Die Polizei geht von mehr als 15.000 Euro aus.
Der Mann behauptete der "Rheinischen Post" zufolge, seine Tochter liege im Uniklinikum Aachen. Er schrieb demnach, dass man sie nur mit einer alternativen Methode heilen könne. Sie sei in den USA und Russland erfolgreich angewendet worden, werde aber von deutschen Kassen nicht bezahlt. Das Krankenhaus dementierte auf Anfrage, dass Amelie dort je behandelt worden sei.
Sparschweine in Kneipen
Für seine vermeintlich kranke Tochter sammelte der Verdächtige nicht nur im Netz. Er ließ in Kneipen Sparschweine aufstellen, sogar eine Polizeibehörde hat laut der Zeitung gespendet. Eine Sprecherin der Mönchengladbacher Polizei bestätigt, dass es Benefizveranstaltungen gegeben habe. Ob auch die Polizei gespendet habe, werde noch ermittelt. Sieben Anzeigen wegen Betruges seien bereits eingegangen. Man habe auch schon die Wohnung des 41-Jährigen durchsucht.
Der Verdacht ist nicht neu: Bereits im vergangenen November habe es gegen den Mann eine Anzeige wegen Betruges gegeben, sagte die Polizeisprecherin. Damals habe der 41-Jährige aber Nachweise für die Krankheit seiner Tochter vorgelegt. Mittlerweile sei klar, dass die Bescheinigung gefälscht war.