1989 in Trier getötet
Ermittler planen weiteren DNA-Reihentest im Mordfall Beatrix Hemmerle
Vor mehr als 30 Jahren wurde Beatrix Hemmerle aus Trier in ihrer Wohnung erstochen. Der Täter ist bis heute nicht gefasst. Nun sollen erneut etwa hundert Männer eine Speichelprobe abgeben.
Die Polizei in Trier setzt bei der Aufklärung eines Mordes an einer Frau vor mehr als 30 Jahren auf einen zweiten DNA-Reihentest. Dafür sollen weitere rund hundert Männer angeschrieben werden, um freiwillig eine Speichelprobe abzugeben, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Test werde in der ersten Jahreshälfte starten.
Die Männer waren im Zuge der Ermittlungen zum Mord an Beatrix Hemmerle personalisiert worden: Ein Unbekannter hatte die 32-Jährige im August 1989 in ihrer Wohnung erstochen. Ihr zwölfjähriger Sohn, der durch Schreie und Kampfgeräusche wach wurde, fand die sterbende Mutter.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter aus dem persönlichen oder räumlichen Umfeld des Opfers stammt und eine Sexualstraftat geplant hatte. Er war über eine offen stehende Balkontür in die Wohnung eingedrungen.
Beatrix Hemmerle wurde im Jahr 1989 in ihrer Wohnung von einem Unbekannten erstochen
Foto:
Polizeipräsidium Trier
Eine erste Auflage der Gentests in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 hatte keinen Treffer gebracht. Dafür waren mehr als hundert Männer angeschrieben worden. Es habe kaum Verweigerer gegeben. »Fast alle Proben sind ausgewertet«, sagte der Polizeisprecher. Daraus hätten sich keine neuen Hinweise ergeben. Es seien aber anderweitig weitere Hinweise hinzugekommen, die noch überprüft werden müssten.
Anlass für die DNA-Untersuchungen ist, dass die Polizei den Fall seit 2017 neu aufgerollt hat und dank neuer Technik an einem Beweisstück auf genetische Spuren stieß, die vom Täter stammen sollen. Aufgrund des gesicherten DNA-Profils sieht die Polizei eine Klärung des Falls »durchaus im Bereich des Möglichen«.
Problematisch könnte die lange Zeit sein, die vergangen ist: »Der Täter könnte möglicherweise zwischenzeitlich verstorben sein«, sagte der Polizeisprecher. Bei den DNA-Überprüfungen seien daher, sofern das möglich war, auch Angehörige von verstorbenen Personen miteinbezogen worden. Insgesamt waren den Angaben zufolge 450 Männer im Zuge der Ermittlungen identifiziert worden.
Der Mordfall war Mitte August 2020 auch Thema in der ZDF-Sendung »Aktenzeichen XY... ungelöst« gewesen.