München Theaterchef Pekny freigesprochen

»Kein Tatnachweis«: Ein Gericht hat den Münchner Theaterdirektor Thomas Pekny vom Vorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs freigesprochen.
Thomas Pekny, Intendant der Komödie im Bayerischen Hof, vor Prozessbeginn im Gerichtssaal des Landgerichts München I

Thomas Pekny, Intendant der Komödie im Bayerischen Hof, vor Prozessbeginn im Gerichtssaal des Landgerichts München I

Foto: Peter Kneffel / dpa

Das Landgericht München I hat den Theaterchef Thomas Pekny vom Vorwurf freigesprochen, er habe schlafende und teilweise alkoholisierte Frauen missbraucht. Letztlich habe kein Tatnachweis geführt werden können, sagte der Vorsitzende Richter Nikolaus Lantz am Mittwoch.

Der Richter betonte, der Freispruch für den 69-jährigen Intendanten der Komödie im Bayerischen Hof in München sei eine »knappe Geschichte« gewesen. Möglicherweise sei alles »so harmlos« gewesen, wie Pekny es gesagt habe, so Lantz. »Wenn nicht, dann haben Sie großes Glück gehabt.« Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Rechtsmittel eingelegt.

Die Staatsanwaltschaft hatte Pekny vorgeworfen, betrunkene Frauen auf dem Oktoberfest angesprochen und mit in die Proberäume seines Theaters genommen zu haben. Dort soll er sich an den schlafenden Frauen vergangen und davon Videos und Fotos gemacht haben.

Vor Gericht verhandelt wurden drei Fälle, allerdings war nur bei einem die betroffene Frau ermittelt worden. Bei einem der Fälle hatte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer sogar eine Vergewaltigung gesehen und insgesamt vier Jahre und drei Monate Haft gefordert.

Pekny wies die Vorwürfe sexuellen Missbrauchs im Prozess zurück. »Ich würde so etwas nie tun, ohne zuvor zu fragen«, ließ er über seine Verteidigerin Eva Maria Krötz verlesen. Die Frauen seien einverstanden gewesen. Dies habe man nicht mit der für eine Verurteilung notwendigen Sicherheit ausschließen können, befand das Gericht.

ala/dpa

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