Innenministerin Faeser über Attacke beim CSD »Das macht mich fassungslos und unendlich traurig«

Felix Adrian Schäper vom Verein Trans*Inter*-Münster kniet vor einer Fahne mit Gedenksteinen, die Menschen am Tatort ausgelegt haben
Foto: David Inderlied / dpa»Solcher Hassgewalt müssen wir mit aller Härte entgegentreten«: Nancy Faeser hat sich zum Tod eines trans Manns geäußert. Der 25-Jährige hatte am vergangenen Samstag mehreren Frauen auf dem Christopher Street Day in Münster helfen wollen, die bedroht worden waren. Ein Unbekannter schlug den Helfer brutal zu Boden. An diesem Freitag erlag der Mann seinen schweren Verletzungen.
Auf Twitter zeigte sich die Bundesinnenministerin bestürzt. »Ein junger Mann wird totgeschlagen, weil er anderen helfen wollte. Auf einem #CSD. Mitten in Deutschland. Im Jahr 2022. Das macht mich fassungslos und unendlich traurig.« Ihr Mitgefühl gelte den Angehörigen des Opfers, schrieb Faeser weiter.
Ein junger Mann wird totgeschlagen, weil er anderen helfen wollte. Auf einem #CSD. Mitten in Deutschland. Im Jahr 2022. Das macht mich fassungslos und unendlich traurig. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen von #Malte. Solcher Hassgewalt müssen wir mit aller Härte entgegentreten. https://t.co/p1xhq94iFs
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) September 2, 2022
Zeugen zufolge soll der Tatverdächtige am 27. August mehrere Frauen mit »Lesbische Hure« oder »Verpisst euch« beschimpft haben und drohend auf sie zugegangen sein. Der 25-Jährige bekam laut Polizei die Situation mit und bat den Störer, die Beleidigungen zu unterlassen. »Die Schlichtungsbemühungen des jungen Manns sollen Auslöser für die Attacke gewesen sein«, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Der als 18 bis 20 Jahre alte beschriebene Tatverdächtige flüchtete demnach zu Fuß mit einem Begleiter. Laut Zeugen trug der schmächtige Mann eine Jeans mit Schlag, ein T-Shirt und einen Anglerhut. Die Polizei fahndet nach ihm und sucht weitere Zeugen.
Felix Adrian Schäper, Vorstand des Vereins Trans*Inter*-Münster, äußerte sich ebenfalls zu der Tat: »Es war auf jeden Fall ein queerfeindlicher Angriff.« Der 25-Jährige sei ein trans Mann gewesen. Und der Angreifer habe vorher zwei lesbische Frauen homofeindlich beschimpft.
Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, teilte mit: »Wir haben auch in Deutschland ein großes Problem mit Hass gegen queere Menschen. Queerfeindliche Gewalt ist eine Bedrohung, die tödlich enden kann. Wir alle müssen uns jeden Tag gegen diese Gewalt stellen.«
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) betonte, der Mann habe Zivilcourage und Mut gezeigt, indem er sich im Alltag für andere einsetzte. »Dass er dabei sein Leben verloren hat, macht mich fassungslos und traurig. Diskriminierung und Gewalt dürfen bei uns keinen Platz haben. Gegen alle Formen von Menschenfeindlichkeit zeigen wir null Toleranz.«
Warum es im Jahr 2022 immer noch Prides braucht:
— Ricarda Lang (@Ricarda_Lang) September 2, 2022
Der trans Mann, der in #Münster nach dem CSD zum Opfer einer Prügelattacke wurde, ist gestorben. Er wurde angegriffen, da er eine Gruppe von Frauen zu Hilfe eilte, die homofeindlich beleidigt wurden. https://t.co/250PQ5Sxos
Grünenvorsitzende Ricarda Lang äußerte sich auf Twitter: »Meine Gedanken sind bei Familie und Freunden des Verstorbenen. Und bei allen queeren Menschen, die sich unsicher und bedroht fühlen, wenn sie solche Nachrichten lesen. Es tut mir sehr leid.«