Mysteriöser Mordfall in Kanada
Leichenteile per Post an Politiker verschickt
In Kanada sind mehrere Pakete mit abgetrennten Körperteilen in der Post aufgetaucht. Ein Päckchen mit einem verwesenden Fuß war an die Zentrale der konservativen Partei adressiert. Die Polizei fahndet nach einem 29-Jährigen, hinter dessen Haus ein Leichentorso gefunden wurde.
Mysteriöser Mordfall in Kanada: Leichenteile per Post an Politiker verschickt
Foto: SPIEGEL ONLINE
Montréal/Ottawa - Ein mysteriöser Mordfall hält Kanada in Atem - und was die Polizei in Montreal auf einer Pressekonferenz an Details bekannt gab, erhöhte noch das Aufsehen. Am Mittwochabend nämlich verkündeten die Beamten, dass sie wegen Mordes nach Rocco Luka Magnotta fahnden, 29 Jahre alt und laut einem Polizeibeamten ein Pornodarsteller.
In einem Müllberg hinter seinem Haus hatte ein Hausmeister laut Polizeiangaben am Dienstagmorgen den Torso eines Mannes in einem Koffer entdeckt. Zuvor hatte die Polizei weitere Teile der Leiche gefunden: im 200 Kilometer entfernten Ottawa.
Dort war am Dienstag ein blutbeflecktes Paket an der Rezeption der Parteizentrale der Konservativen abgegeben worden. "Wir werden diesen fürchterlichen Geruch nie vergessen", sagte später ein Sprecher der Partei. Denn als die Polizei das verdächtige Paket öffnete, fand sie darin einen verwesenden, menschlichen Fuß. Kurze Zeit später wurde nach Angaben der Polizei in einem Postamt in Ottawa ein zweites Paket abgefangen - darin befand sich eine abgetrennte Hand.
Die Polizei verfolgte die Spur der Pakete zurück nach Montreal - nach ersten Untersuchungen gehören sowohl die Hand als auch der Fuß zu der Leiche im Koffer. Laut Polizeiangaben waren das Opfer und der mutmaßliche Mörder miteinander bekannt. Auch gebe es ein Video von dem Verbrechen. "Wir haben es hier mit einer zutiefst gestörten Person zu tun", sagte ein Polizeivertreter.
Die Ermittler schlossen nicht aus, dass noch weitere Leichenteile mit der Post unterwegs sein könnten. "So ein Verbrechen haben einige Polizisten hier noch nie gesehen", sagte einer der Beamten in Montreal.