Verdacht auf Hasskriminalität Gewaltsamer Angriff auf Juden am New Yorker Times Square

Am Rande einer propalästinensischen Kundgebung auf dem New Yorker Times Square haben mehrere Angreifer einen 29-jährigen Juden krankenhausreif geschlagen. Nun wurde ein Verdächtiger festgenommen.
Teilnehmer einer propalästinensischen Kundgebung auf dem Times Square in New York (am Donnerstag)

Teilnehmer einer propalästinensischen Kundgebung auf dem Times Square in New York (am Donnerstag)

Foto: Lev Radin / imago images/Pacific Press Agency

In den USA hat ein gewaltsamer Angriff auf einen Juden am New Yorker Times Square für Empörung gesorgt. Die New Yorker Polizei leitete am Freitag Ermittlungen wegen des Verdachts auf Hasskriminalität ein, nachdem am Abend zuvor mehrere Menschen unter antisemitischen Rufen auf den 29-jährigen Juden losgegangen waren. Ein 23-Jähriger wurde festgenommen, nach weiteren Verdächtigen wurde gesucht, wie die Polizei mitteilte.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Am berühmten New Yorker Times Square hatte es am Donnerstagabend kurz nach der Ankündigung einer Waffenruhe zwischen Israel und militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen propalästinensische und proisraelische Kundgebungen gegeben. Am Rande der Demonstrationen wurde nach Polizeiangaben der 29-jährige Jude von einer fünf- bis sechsköpfigen Gruppe attackiert. Die Angreifer schlugen demnach auf den Mann ein und besprühten ihn mit Pfefferspray. Laut Polizei befindet sich das Opfer in einem Krankenhaus, sein Zustand sei stabil.

New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio zeigte sich am Freitag entsetzt über den Vorfall. »Antisemitismus hat keinen Platz in unserer Stadt«, schrieb er bei Twitter . Auch der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo betonte, antisemitische Gewalt oder Einschüchterungen würden »nicht toleriert«.

Die zum linken Flügel der Demokratischen Partei zählende Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez betonte: »Es gibt keinen Raum für Antisemitismus in der Bewegung zur palästinensischen Befreiung. Unsere Kritik richtet sich gegen Israel und seine Menschenrechtsverletzungen. Dies ist keine Entschuldigung für antisemitische Hassverbrechen.«

Nach Angaben des Direktors der Organisation Anti-Defamation League (ADL), Jonathan Greenblatt, hat die Zahl der antisemitischen Akte seit Beginn der Gewalteskalation zwischen Israel und Palästinensern vor knapp zwei Wochen um 50 Prozent zugenommen. Allein in Los Angeles habe es in dieser Woche zwei Vorfälle gegeben.

mjm/AFP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren